Politik

NEOS warnt vor Pflegenotstand

NEOS hat am Dienstag vor einem Pflegenotstand und damit verbundenen Versorgungsengpässen in Niederösterreich gewarnt. Gefordert wird eine gezielte Unterstützung von Community-Nurse-Modellen.

Der Druck auf das Personal habe auch wegen der Coronavirus-Pandemie zugenommen, eine Lösung der seit Jahren bekannten Probleme müsse deshalb oberste Priorität haben, betonte NEOS-Landessprecherin Indra Collini bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

„Die Pflegekräfte arbeiten am psychischen und physischen Limit“, konstatierte Collini. Die Landesregierung müsse „endlich gegensteuern, denn Pensionierungen, immer älter aber nicht gesünder werdende Menschen sowie die hohe Drop-Out-Rate aus dem Beruf werden die ohnehin schon dramatische Situation weiter verschärfen“.

NEOS vermisst einen Masterplan Pflege, der auch auf das Thema Prävention eingehe. Man trete für ausreichende Landesförderungen ein, um Hauskrankenpflegemodelle wie das aus den Niederlanden stammende Buurtzorg ausrollen zu können, wurde betont.

Bei Buurtzorg arbeiten kleine Teams ohne Hierarchie mit flexiblem Zeitmanagement beim Klienten. In Klosterneuburg (Bezirk Tulln) wird das Modell bereits umgesetzt.

Auch ÖVP-Landesrätin fordert rasche Maßnahmen

Die Dringlichkeit einer Pflegereform des Bundes betonte am Dienstag auch Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). „Forderungen wie die Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes sind rasch machbar und müssen sofort umgesetzt werden“, sagte sie einer Aussendung zufolge.

Parallel zum angekündigten Reformprozess des Bundes würden in Niederösterreich im Rahmen eines Mehrpunkteprogramms kurz-, mittel- und langfristige Lösungen im Pflegebereich umgesetzt.