Laut Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner ist ein Ende der derzeitigen CoV-Infektionswelle nicht abzusehen: „Leider Gottes sind wir mittendrin in der vierten Welle. Die Tendenz ist weiterhin steigend", sagte sie in der Fernsehsendung „Niederösterreich heute“.
Dennoch brauche es zur Zeit keinen weiteren Lockdown: „Im Moment sieht es nicht danach aus. Man muss aber auch der Bevölkerung sagen, dass sie weiterhin Abstand halten soll. Holen Sie den Babyelefanten wieder hervor! Waschen Sie sich die Hände! Man kann ja selbst auch etwas tun, ohne dass die Politik einen Lockdown verordnen muss.“
„Bei über 60-Jährigen lässt Impfschutz schon nach“
Neben den Hygienemaßnahmen ist die CoV-Impfung weiterhin das wichtigste Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Diese wirke sehr gut, so die Landessanitätsdirektorin in „Niederösterreich heute“, aber „wir sind jetzt draufgekommen, dass der Impfschutz nach der zweiten Impfung schon nachlässt, vor allem bei Menschen über 60. Es zirkuliert jetzt natürlich mehr Virus als zu Beginn der Pandemie.“
Dass die Impfung schwere Verläufe verhindert, merkt man laut Lechner vor allem bei den Todesfällen: „Die jungen Verstorbenen, die Jahrgang 1950 oder jünger sind, sind durch die Bank nicht geimpft.“ Deshalb appelliert Lechner an die Bevölkerung: „Bitte gehen Sie impfen! Die Gefahr, schwer an Corona zu erkranken ist um ein Vielfaches höher als die Gefahr einer Impfnebenwirkung.“
Rekordwochenende bei Impfbussen
Seit die neuen Regelungen bekannt sind, gibt es einen Ansturm auf die sechs mobilen Impfbusse in Niederösterreich. Auch Sonntag war der Andrang groß.
Impfen bei leichter Verkühlung möglich
Ein Thema, das vor allem in der kalten Jahreszeit immer wieder aufkommt, ist die Frage, ob man auch bei einer Verkühlung – etwa mit Schnupfen – impfen gehen sollte. Laut Christian Fohringer, dem medizinischen Leiter von Notruf Niederösterreich, ist eine Impfung bei einer leichten Erkältung ohne weitere Symptome durchaus möglich, bei erheblichem Krankheitsgefühl sollte man aber abwarten.
Laut Berndt Schreiner, Chefarzt beim Roten Kreuz Niederösterreich, sollte man bei 38,5 Grad Fieber oder höher erst nach der Genesung geimpft werden. Jedenfalls sollte man weiterhin auf Symptome einer Coronavirus-Infektion achten, also etwa Husten, Halsschmerzen, Kurzatmigkeit oder der Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinnes. In diesem Fall sollte man sich an die Gesundheitsnummer 1450 wenden.
Noch keine Anmeldung zu Kinderimpfung
Wien hat angekündigt, auch Kinder ab dem Alter von fünf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Die Nachfrage sei groß, heißt es von der Stadt Wien. In Niederösterreich gibt es hingegen noch keine offizielle Anmeldemöglichkeit, denn momentan gibt es noch keine Empfehlung des Nationalen Impfgremiums. Auch in Niederösterreich gibt es Ärzte, die Kinder schon impfen, allerdings gibt es keine Liste. Bei Interesse empfiehlt es sich, bei verschiedenen Ärzten anzufragen.