Chronik

SPÖ-Mandatar Otto Pendl verstorben

Der langjährige SPÖ-Nationalratsabgeordnete Otto Pendl ist am Dienstag nach kurzer Krankheit im 71. Lebensjahr verstorben. Das teilte der Arbeitersamariterbund, dessen Vizepräsident der Niederösterreicher war, in einer Aussendung mit.

Erst vor wenigen Wochen wurde Pendl in seiner Heimatgemeinde anlässlich seines 70. Geburtstags mehrfach ausgezeichnet. Der Jubilar selbst appellierte dabei an die Zusammenarbeit aller Kräfte im Land. „Wer glaubt, wir werden die großen Herausforderungen der Menschheit, ob Klimaschutz oder die Umstellung auf digitale Arbeit, gegeneinander schaffen, da werden wir gegeneinander scheitern. Wir müssen versuchen, die Menschen zu sehen“, appellierte er an alle anwesenden Ehrengäste.

Langjähriger Bürgermeister und Nationalratsabgeordneter

Der vormalige Justizwachebeamte war 15 Jahre lang bis 2013 Bürgermeister der niederösterreichischen Gemeinde Trumau (Bezirk Baden). Im Nationalrat saß er von 1998 bis 2017. Pendl war unter anderem Sicherheitssprecher und auch Fraktionschef der Sozialdemokraten in einem der Korruptions-U-Ausschüsse im Nationalrat.

Otto Pendl mit Gratulanten
Sandra Cermak
Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde Otto Pendl (dritter von links) vor wenigen Wochen in seiner Heimatgemeinde mehrfach ausgezeichnet.

Große Verdienste hat er sich auch als langjähriger Präsident des niederösterreichischen Samariterbundes erworben. Er war u. a. auch Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich und des Silbernen Komturkreuzes des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

„War ein Verfechter für mehr Gerechtigkeit“

Im Arbeitersamariterbund zeigte man sich erschüttert. SPÖ-Landesparteivorsitzender und ASBÖ-Präsident Franz Schnabl würdigte den Verstorbenen: „Otto Pendl war nicht nur ein großartiger Politiker, er war auch ein wahrer Samariter.“ Otto Pendl sei als einfaches, ehrenamtliches Mitglied dem Samariterbund vor fast 30 Jahren beigetreten, heißt es in einer Aussendung des ASBÖ. Er kannte den Samariterbund von der Pike auf.

„In all seinen Funktionen, die er stets ehrenamtlich ausübte, war er ein Verfechter für mehr Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Otto Pendl ging es nie um Funktionen, er wollte in der Gesellschaft etwas zum Positiven bewegen. Er suchte immer das Gespräch, scheute keine Diskussionen, blieb dabei aber immer sachlich und bestimmt“, erklärt ASBÖ-Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller.

Mikl-Leitner: „Ein ganz großer Niederösterreicher“

"Otto Pendl war ein ganz großer Niederösterreicher, der das Miteinander und das Wohl des Landes immer in den Mittelpunkt gestellt hat. Mit seinem Willen zur Zusammenarbeit, seiner unglaublichen Sachkenntnis und vor allem seiner Menschlichkeit hat er bleibende Spuren in unserem Land und in unseren Herzen hinterlassen. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zum Ableben von Otto Pendl.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bekundete seine tiefe Trauer über den Tod von Otto Pendl. „Ich bin zutiefst erschüttert über den Tod von Nationalrat a.D. Otto Pendl. Er war ein Mensch mit Handschlagqualität, mit dem ich vor allem während meiner Zeit in der niederösterreichischen Landesregierung eng zusammengearbeitet und den ich dort sehr zu schätzen gelernt habe. So ist zwischen Otto und mir eine Freundschaft über Parteigrenzen hinweg entstanden. Mein tief empfundenes Beileid gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie.“

Auch Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll zeigte sich tief betroffen vom Ableben Otto Pendls: „In seiner Funktion als Bürgermeister, vor allem aber auch als ASBÖ-Präsident in Niederösterreich hatten wir oft miteinander zu tun. Otto Pendl war jemand, der die Hand reichte und Wort hielt. Er setzte auf Zusammenarbeit und lebte diese auch. Und er stand ein für Ehrenamt und Freiwilligenwesen. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie.“