Der Rohbau ist fast fertig. 5.000 Kubikmeter Beton und 460 Tonnen Bewehrungsstahl bilden den Rahmen für das Haus der Digitalisierung. Die Architektur verlangt den Arbeitern viel Geschick und Ausdauer ab, sagt Polier Gerhard Bierbaum.
„Zu den größten Herausforderungen gehören die schrägen Betondecken. Die Schalungsarbeiten dafür dauern drei Wochen. Betoniert ist in fünf Stunden. Das Ausschalen dauert dann wieder vier, fünf Wochen“, so Bierbaum.
Alle relevanten Bauwerksdaten liegen seit der Planungsphase digital auf und werden unter den Firmen ausgetauscht. Mauern werden also nicht mehr händisch eingemessen, sondern mit einem speziell dafür vorgesehenen Gerät. Ein Vorgehen, das auf der Großbaustelle für das „Haus der Digitalisierung“ fast schon ein Muss ist, sagt Franz Arzberger, der für die Projektsteuerung zuständig ist.
„Außerdem hat diese Technik den Vorteil, dass die Mauer an der richtigen Stelle steht“, so Arzberger. Das reduziere Verzögerungen: „Wenn etwas falsch gemessen und deshalb falsch betoniert wäre, wäre das eine Bauverzögerung. Durch den Einsatz der modernen Technik schließt man das aus.“
„Goldrichtig, ‚Haus der Digitalisierung‘ zu errichten“
Sowohl bei den Kosten von 33,5 Millionen Euro als auch bei der Umsetzung liege man im Plan, wurde bei einem Baustellenbesuch am Campus in Tulln betont. Eingebettet zwischen der Fachhochschule und dem Forschungszentrum soll das Haus der Digitalisierung im Frühjahr 2023 eröffnen. „Wir liegen hier goldrichtig, an diesem Standort das ‚Haus der Digitalisierung‘ zu errichten“, sagt der für Digitalisierung zuständige Landesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Nicht zuletzt wegen der Pandemie habe die Bedeutung der Digitalisierung massiv zugenommen, so Danninger: „Viele Betriebe beschäftigen sich jetzt mit diesem Thema und mit dem Haus der Digitalisierung werden wir die Digitalisierung auch greifbar und angreifbar machen.“
Auch die Stadt Tulln selbst will davon profitieren und hofft auf die Ideen junger Menschen und darauf, „dass Start-ups entstehen und eine Entwicklung gestartet wird, von der wir heute noch gar nicht sagen können, wie umfangreich sie diese Stadt verändern wird“, sagt der Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP).