Politik

250.000 Beratungen bei Umweltagentur

Ob der Kauf eines E-Autos, die PV-Anlage am eigenen Dach oder der Hausbau: Bei Energie- und Umweltthemen kann man sich Unterstützung von der Energie- und Umweltagentur des Landes (eNu) holen. Die Anlaufstelle feiert ihr zehnjähriges Bestehen.

Am häufigsten werden derzeit Beratungen zum Umstieg von einer Ölheizung auf Erneuerbare Energieträger im Eigenheim genutzt. „Das ist derzeit Thema Nummer eins“, sagt eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger, „und damit verbunden auch ökologische Sanierung eines Hauses und eine Photovoltaik-Anlage.“

Seit der Gründung der eNu 2011 wurden 250.00 Energieberatungen durchgeführt, dazu kommen 4.500 Beratungen in einer Gemeinde vor Ort. Die Websites der eNu wurden 3,2 Millionen Mal geklickt. Geschäftsführer Greisberger spricht statt Beratungen lieber von Lösungen: „Wir vermitteln niemanden weiter, sondern wir bieten genau die Lösung für das Problem: welches Fenster, welcher Dämmstoff, welche Heizung“.

Herbert Greisberger
ORF/Nina Pöchhacker
eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger

Viele Projekte unter dem Dach der eNu

Die Agentur wird als Verbindung zwischen politischen Maßnahmen, wie Förderungen oder das Ölkessel-Verbot im Neubau, und der Gesellschaft gesehen. „Die eNu ist hier wirklich eine Drehscheibe für Bürgerinnen und Bürgern, Gemeinden und Firmen geworden“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) anlässlich eines Pressetermins zum Jubiläum der eNu.

In nächster Zeit werde ein Schritt des „Sonnenkraftwerks NÖ“, ein Photovoltaik-Bürgerbeteiligungsprojekt, umgesetzt, so Mikl-Leitner: „Wo bereits 10.000 PV-Paneele verkauft wurden und in den nächsten Monaten montiert werden.“

Unter das Dach der eNu fallen ebenso die Kampagne „Raus aus dem Öl“, die e-Mobilitätstage oder die Energie Zukunft Niederösterreich GmbH, die bei Energiegemeinschaften unterstützt – mehr dazu in Aus Nachbarn werden Stromanbieter (noe.ORF.at; 4.3.2021).

Bis 2030: Um 36 Prozent weniger Emissionen

In Glasgow diskutieren fast 40.000 Delegierte bei der Weltklimakonferenz, wie und wie viele Emissionen bis zu welchem Jahr eingespart werden können. Das gemeinsame Ziel ist die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit einzudämmen. Dafür müssten laut Weltklimarat bis 2030 die Emissionen um 45 Prozent reduziert werden. Das Gegenteil ist aber der Fall, die Klimaschutzpläne der 192 Vertragsparteien lassen die CO2-Emissionen weiter steigen.

Niederösterreich habe sich dazu verpflichtet, bis 2030 Treibhausgase um 36 Prozent zu reduzieren, so Mikl-Leitner. Helfen soll eine verstärkte Stromproduktion durch Photovoltaik, geplant ist eine Verzehnfachung, und Windkraft, wo eine Verdoppelung geplant ist. Die Landesverwaltung will bis 2035 klimaneutral sein.

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) bezog sich auf Daten des Umweltbundesamtes, wonach Niederösterreich seit 2005 Emissionen um 19 Prozent reduziert habe. „Damit sind wir die Nummer eins aller Bundesländer und das bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum von knapp 60 Prozent und einem Bevölkerungswachstum von acht Prozent“, sagte Pernkopf. Wirtschaft und Klimaschütz würden sich auf keinen Fall ausschließen, so Pernkopf.