Ärztin bei der Untersuchung mit einem Stetoskop
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
GESUNDHEIT

Länder fordern mehr Medizin-Studienplätze

Bei der Konferenz der Landesgesundheitsreferenten in Hall in Tirol haben die Bundesländer erneut geschlossen dafür gestimmt, dass die Medizin-Studienplätze aufgestockt werden sollen. Bei der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum gäbe es Handlungsbedarf.

Bereits das dritte Jahr in Folge stimmten alle Bundesländer bei der Konferenz der Landesgesundheitsreferenten für eine Aufstockung der Medizin-Studienplätze. Laut Martin Eichtinger (ÖVP), Niederösterreichs zuständigem Landesrat und Vorsitzendem des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds, sei dies ein „klarer Auftrag an das Gesundheitsministerium und das Wissenschaftsministerium. Es gilt jetzt zu handeln.“

Dass die Ländervertreter nun schon mehrmals geschlossen eine Aufstockung forderten, zeigt Eichtinger zufolge, "wie wichtig dieser Schritt für die ärztliche Versorgung ist – nicht nur in Niederösterreich, sondern für ganz Österreich“. Die Forderung nach mehr Medizin-Studienplätzen sei zudem auch im Acht-Punkte-Plan aus Niederösterreich als zentraler Punkt angeführt.

Wer in Niederösterreich Humanmedizin studieren möchte, kann dies derzeit an der Karl Landsteiner-Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems tun. Es brauche jedoch wesentlich mehr Studienplätze an öffentlichen Universitäten, wird von Niederösterreich gefordert.

Landarztquote als Instrument gegen Hausärztemangel

Bei der Zulassung zum Studium und den Aufnahmetests solle zudem die soziale Kompetenz als Kriterium anerkannt werden und die Ausbildungsinhalte sollten sich stärker auf den Bereich „Allgemeinmedizin im ländlichen Raum“ konzentrieren.

Zusätzlich zur Erhöhung der Studienplätze fordere man außerdem eine Landarztquote, wurde am Freitag betont. Diese beinhalte, dass ein Teil der Studienplätze für Studierende reserviert sein soll, die sich verpflichten, nach dem Studium mindestens fünf Jahre in einer Bedarfsregion zu arbeiten. Diese Studierenden sollten durch ein „Landarztstipendium“ finanziell unterstützt werden, wie es auch im aktuellen Regierungsprogramm verankert ist. So soll es schließlich gelingen mehr Ärzte und Ärztinnen für den ländlichen Raum zu gewinnen.

Weitere Anliegen in Niederösterreichs Acht-Punkte-Plan sind die Sicherstellung der Versorgung mit Kassenärzten, die Forderung nach einer Niederlassungs-Förderung sowie Anreize für Gesundheitszentren- und Netzwerke sowie eine Erleichterung der Trägerschaft für Primärversorgungszentren.