Löschflüge über dem Waldbrand bei Hirschwang am Sonntagvormittag
EINSATZDOKU/Lechner
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Chronik

Waldbrand: Ermittlungen gegen Unbekannt

Nach dem enormen Waldbrand in Hirschwang (Bezirk Neunkirchen) hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Täter eingeleitet. Im Raum steht der Verdacht der fahrlässigen Herbeiführung einer Feuersbrunst.

Im Fall der fahrlässigen Herbeiführung einer Feuersbrunst droht laut Strafgesetzbuch grundsätzlich eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Details zu den laufenden Erhebungen nannte Behördensprecher Erich Habitzl auf APA-Anfrage nicht. Wird ein Täter ausgeforscht, kann er vom Land oder Bund zusätzlich auf Ersatz der Löschkosten und der Waldschäden verklagt werden.

Von Ermittlungen auf Hochtouren sprach einmal mehr Chefinspektor Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Die Beamten verfolgen derzeit u.a. den Ansatz, im Gelände gezielt Rauchkörper zu zünden, um die damalige Ausbreitung des Feuers besser nachvollziehen zu können – mehr dazu in Waldbrand: Ermittler zünden Rauchkörper (noe.ORF.at; 10.11.2021). Vergangene Woche konnten die Zündungen wegen des dichten Nebels nicht stattfinden, die Untersuchungen sollen diese Woche am Donnerstag nachgeholt werden.

Ermittler gehen von „fremder Zündquelle“ aus

Hinsichtlich der Ursache wird von einer „fremden Zündquelle“ ausgegangen. Festgestellt wurde u.a. mittels Video-Aufzeichnungen der Rax-Seilbahn, dass die Flammen an einer Stelle entstanden sind, an der in der Vergangenheit immer wieder Lagerfeuer gemacht worden waren.

Der Waldbrand war am 25. Oktober am sogenannten Mittagsteig in Hirschwang ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich extrem rasch aus – innerhalb von zehn Stunden von fünf auf etwa 115 Hektar. Feuerwehrangaben zufolge entwickelte sich in steilem und felsigem Gelände einer der aufwendigsten Löscheinsätze im Bereich der Waldbrandbekämpfung der vergangenen Jahrzehnte. Die Flammen hatten die Einsatzkräfte über 13 Tage hindurch intensiv gefordert, fast 9.000 Helfer waren an Ort und Stelle. Am 6. November wurde ein vorläufiges „Brand aus“ gegeben.