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Diethart wagt nach schweren Stürzen Comeback

Skispringer Thomas Diethart aus Michelhausen (Bezirk Tulln) wagt drei Jahre nach seinem Rücktritt ein Comeback. Der Sensationssieger der Vierschanzen-Tournee von 2014 will nach schweren Stürzen und mentalen Problemen wieder zurück an die Weltspitze.

Die Karriere von Thomas Diethart begann auf der Überholspur. Gerade erst im Weltcup, gewann er mit 21 Jahren als erster Niederösterreicher die Vierschanzen-Tournee. Doch mitten im Höhenflug folgte der tiefe Fall: Drei schwere Stürze hinterließen nicht nur körperliche, sondern auch mentale Spuren.

„Ich habe in meiner Karriere alles dabei gehabt, vom schnellen Erfolg bis zum schnellen Misserfolg und mich von schweren Stürzen zurückzukämpfen“, erzählt Diethart im Interview. Vor drei Jahren zog der Niederösterreicher einen Schlussstrich, beendet seine Karriere und wurde Trainer.

GEPA-06011468148 – BISCHOFSHOFEN,AUSTRIA,06.JAN.14 – SKI NORDISCH, SKISPRINGEN – FIS Weltcup der Herren, Vierschanzen-Tournee, Siegerehrung. Bild zeigt den Jubel von Thomas Diethart (AUT). Keywords: Gesamtsieg, Trophaee. Foto: GEPA pictures/ Felix Roittner
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Mit dem überraschenden Sieg bei der Vierschanzen-Tournee 2014 feierte Thomas Diethart seinen bisher größten Erfolg

Liebe zum Sport nie erloschen

Die Liebe zum Skispringen ist bei dem gebürtigen Michelhausener aber nie erloschen, nun gibt er sie an Nachwuchsspringer weiter. „Ich habe viel von ihm gelernt, dass man etwa nach dem Abspringen am Schanzentisch von der Hocke den Oberkörper nicht so aufreißen soll, sondern so bleibt, weil dann springt man gleich viel weiter“, erzählt Nachwuchsathletin Nora Adamo aus Reith bei Seefeld (Tirol).

„Dass man nicht aufgeben darf, wenn es hart wird, sondern weiterkämpft“, hat wiederum Felix Geißler aus Tulfes (Tirol) gelernt. Für Maximilian Slamik aus Absam (Tirol) sei es „lässig“ mit einem ehemaligen und nun wieder aktiven Athleten zu trainieren, „weil er sehr viel Eigenerfahrung hat und weiß, wovon er redet. Da geht schon was weiter.“

„Viel leichter als zum Ende meiner Karriere“

Doch nicht nur die Kinder lernen von ihrem Trainer – auch seine Schützlinge haben ihn motiviert, selbst wieder den Absprung zu wagen. „In den drei Jahren, in denen ich bisher als Trainer tätig war, haben mich auch die Kinder im Verein öfters einmal ein wenig genervt, mit ihnen wieder einmal zu springen, wo ich mich dann doch überreden habe lassen und gesehen habe, dass es sehr viel Spaß macht und es ist wieder viel leichter, als es zum Ende meiner Karriere war“, erzählt der Profisportler.

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Seine Liebe zum Skispringen ist bei dem gebürtigen Michelhausener nie erloschen, zuletzt gab er sie an Nachwuchssportler weiter

Deshalb will er es nun nochmals probieren. Wenn am Wochenende in Russland die neue Weltcup-Saison der Skispringer beginnt, scheint nun auch wieder ein Niederösterreicher in Österreichs Kader auf. Über den Kontinentalcup will sich Diethart zurück in den Weltcup kämpfen.

Die Platzierungen seien auf dem Weg zurück aber zweitrangig, meint Diethart. Oberstes Ziel sei es „in erster Linie einmal Spaß haben, den ich jetzt wieder habe, und ich glaube schon, dass, so wie ich jetzt wieder hineingestartet bin, einiges möglich ist“, gibt sich der ehemalige Weltcup-Sieger optimistisch.