Parkende Flugzeuge auf dem Flughafen Wien-Schwechat
ORF / Fuchs
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Wirtschaft

Flughafen wieder im Aufschwung

Die Flughafen Wien AG könnte sich finanziell gesehen bald wieder im Plus befinden. Das Unternehmen sieht durch Einsparungsmaßnahmen und die Zunahme an Passagieren eine „schwarze Null im Jahresergebnis in Reichweite“.

Für den Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) ging es im dritten Quartal 2021 langsam wieder aufwärts. Die Flughafen Wien AG konnte sich etwas von der CoV-Krise loslösen. Bis September schrieb man heuer nur 0,1 Mio. Euro Minus, nach 41,3 Mio. Euro Nettoverlust in den ersten drei Quartalen 2020. Bis zum Jahresende rechnet das Unternehmen konkret mit einem Plus von 4 Millionen Euro.

Der Aufwärtstrend in der Verkehrsentwicklung hielt bei der Flughafen Wien AG zuletzt an: Im Oktober wurden vier Mal so viele Passagiere wie im Oktober 2020 verzeichnet. Am Airport Wien-Schwechat waren es 1,57 Millionen, in der gesamten Gruppe (mit Airports Malta und Kosice) 2,02 Millionen – allerdings jeweils um 44 Prozent weniger als im Jahr 2019, noch vor der Krise.

13 Prozent mehr Passagiere als 2020

Von Jänner bis Oktober 2021 lag die Zahl der Passagiere in Schwechat mit 8,37 Millionen um 13,0 Prozent über dem Vorjahr, aber 68,8 Prozent unter dem Vergleichswert des Vor-Corona-Jahres 2019. Die gesamte Gruppe verzeichnete heuer bis Oktober 10,47 Mio. Passagiere, um 14,4 Prozent mehr binnen Jahresfrist, jedoch um 68,9 Prozent weniger als 2019. Der Umsatz bewegte sich heuer in den neun Monaten mit 274,5 Mio. Euro fast auf Vorjahreshöhe (277,0 Mio. Euro).

Die Zahl der Flugbewegungen am Airport Schwechat sank in den ersten neun Monaten um 9,4 Prozent gegenüber 2020 bzw. um 63,9 Prozent gegenüber 2019 auf 72.977 Starts und Landungen, im Oktober kamen noch 14.533 hinzu (38 Prozent unter 2019). Das Frachtaufkommen stieg von Jänner bis September auf 188.177 Tonnen, um 19,2 Prozent mehr als 2020 und um 9,5 Prozent unter 2019, im Oktober betrug es 24.679 Tonnen.

Sommer soll weiteren Aufschwung bringen

Im aktuellen Winterflugplan 2021 ist das Destinationsangebot mit 150 Reisezielen fast wieder auf Vorkrisenniveau. Fürs Gesamtjahr 2021 geht man von über 10 Mio. Reisenden in Schwechat und weiterhin von 12 bis 13 Mio. Passagieren in der Gruppe aus. „Auch wenn die vierte Covid-19-Welle die Infektionszahlen gerade wieder ansteigen lässt, so erwarten wir aus heutiger Sicht jedenfalls mit dem Sommerflugplan 2022 einen deutlichen Aufschwung bei den Passagierzahlen“, gab sich der Vorstand am Mittwoch zuversichtlich.

Der Umsatz werde heuer bei rund 380 Mio. Euro erwartet, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das bis September 106,6 (nach 62,3) Mio. Euro betragen hatte, bei rund 150 Mio. Euro, heißt es im Ausblick. Die Nettoverschuldung solle nach dem Anstieg im Vorjahr wieder auf rund 100 Mio. Euro sinken und die Investitionen bei rund 60 Mio. Euro liegen. Aufgrund der schwer voraussehbaren weiteren Entwicklung der Pandemie sei die Guidance 2021 jedoch mit Unsicherheit behaftet, wird betont.