Nach einem Sommer, der in Niederösterreich für neue Rekorde bei Hitze und Trockenheit sorgte, fördert das Land Niederösterreich nun klimafitte Parkplätze. Die niederösterreichischen Wohnbauförderungsrichtlininen wurden dahingehend geändert. So sollen künftig beispielsweise Oberflächenbefestigungen versickerungsfähig sein, wodurch sie Niederschläge direkt aufnehmen können, oder Parkflächen mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden.
Für gemeinnützige Bauträger bedeutet das, dass bei der Errichtung von Wohnhausanlagen Parkplätze im Freien ökologisch und klimaschonend errichtet werden müssen. „Wir müssen uns dem Klimawandel anpassen. Ein erster und rasch wirksamer Schritt ist die Verhinderung der Versiegelung von Flächen", so der für Wohnbau zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP).
Forschungsprojekt als Grundlage
Grundlage der Änderung der Wohnbauförderungsrichtlininen sind die Ergebnissen des Projektes „Klimafitte Parkplätze – Durch Entsiegelung der sommerlichen Hitze entgegensteuern“. Das Projekt hatte die rechtlichen Grundlagen der unterschiedlichen versickerungsfähigen Oberflächenbefestigungen untersucht, Interviews mit Fachleuten aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Landschaftsplanung, Garten- und Landschaftsbau, Baubehörden sowie mit Vertretern der gemeinnützigen Wohnbauträger geführt und Flächenevaluierungen durchgeführt.
Anschließend wurden in Kooperation zwischen der „Natur im Garten“ Service GmbH und der grünplan gmbh konkrete Handlungsempfehlungen für Wohnbauträger, Immobilienentwickler und Hausverwaltungen erarbeitet. Gefördert wurde das Projekt von der NÖ Wohnbauforschung. Es habe laut einer Aussendung in seinen Ergebnissen „wesentliche Schritte zur Entsiegelung und Kühlung von Kfz-Abstellflächen aufgezeigt“.
Eichtinger zufolge würden die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt und "die nunmehrige Umsetzung in den konkreten Richtlinien der NÖ Wohnbauförderung einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur besseren und klimagerechten Lebens- und Umweltqualität in Städten und Ballungszentren in Zeiten des globalen Klimawandels leisten“.