ausgeleertes PCR-Testset von Niederösterreich gurgelt
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Coronavirus

Gurgeltests: Neue Limits gegen Überlastung

Wegen anhaltender Kapazitätsprobleme bei der Auswertung von PCR-Tests tritt ab Montag eine Neuregelung in Kraft. So gilt dann etwa eine 48-stündige Sperre zwischen zwei Tests. Betroffen sind Gurgeltests der Spar-Märkte in Nieder- und Oberösterreich sowie Salzburg.

Weil die Auswertung der zahlreichen abgegebenen Tests nach wie vor eine enorme Herausforderung darstelle, werde es ab Montag für jede einzelne Person, die einen PCR-Test zur Analyse abgibt, eine Sperre über die minimale Gültigkeitsdauer der PCR-Tests geben, und zwar für 48 Stunden ab dem Zeitpunkt, wo „Jetzt testen“ angeklickt wird. Eine erneute Probenabgabe sei demnach frühestens 48 Stunden nach dem letzten Test möglich.

Neben dieser Neuregelung kündigte das Unternehmen auch eine weitere Sperre an. Diese soll all jene Personen betreffen, die bereits positiv getestet wurden, informierte am Samstag das Biotech-Labor Novogenia, das die Gurgeltests abwickelt.

Dreiwöchige Sperre für positiv getestete Personen

Personen, die bereits wissen, dass sie an Covid-19 erkrankt sind, sei es durch eine 21-tägige Sperre nicht mehr möglich, anhand der Gurgeltests täglich zu überprüfen, ob sie bereits weniger infektiös sind, erläuterte ein Sprecher von Novogenia gegenüber der APA.

„Für das sogenannte Freitesten aus einer behördlichen Absonderung sind die Gurgeltests nicht zulässig – das wird von den Gesundheitsbehörden veranlasst“, ließ Novogenia mit Sitz in Eugendorf im Salzburger Flachgau am Samstag in einer Aussendung wissen.

Wegen der Vielzahl an infizierten Proben in den vergangenen Tagen und Wochen kam es teilweise zu langen Wartezeiten auf die Testergebnisse. Deshalb wird laut Novogenia ab sofort gesondert abgefragt, ob Kundinnen und Kunden bereits Symptome haben oder schon positiv getestet wurden. Dem Sprecher des Unternehmens nach seien zuletzt „etwa zehn Prozent“ der eingelangten Tests von positiv getesteten Personen gewesen. „Mit den regelmäßigen Neutestungen erhoffen sich die Betroffenen, etwas über ihre sinkende Virenlast zu erfahren und sich dann möglichst bald behördlich freitesten zu können“, so der Sprecher gegenüber noe.ORF.at.

Testabwicklung bereits mehrmals adaptiert

Die seit Montag geltenden neuen Ausgabebeschränkungen in Form einer Online-Registrierung sowie die verstärkte Logistik zeigten bereits eine erste Wirkung, wurde erklärt. Für Entspannung hätten das System der Anmeldung und die 20-Minuten-Frist mit der damit verbundenen Sperre für eine Woche gesorgt. Nun seien ausreichend Testkits in den Märkten vorhanden.

Zudem habe Spar bei der Organisation zusätzlicher Testkits geholfen. „Mit Unterstützung des Bundesheeres wurden pro Tag 350.000 Tests zusammengestellt.“ Die Verfügbarkeit in den Ausgabestellen bei Spar sei aktuell weiterhin gegeben.

Labor erwartet Entspannung in erster Lockdownwoche

Durch die begrenzte Ausgabe der Testkits wird laut dem Labor das Pooling-Analyseverfahren entlastet. Das Verfahren wird nun evaluiert. Bei Novogenia fasst man bisher immer zehn Proben in einem Pool zusammen und wertet sie gemeinsam aus. Eine positive Probe in einem Pool führt also dazu, dass zehn weitere Auswertungen nötig werden, um festzustellen, welche Personen in diesem Pool positiv getestet wurden, was zu Verzögerungen in der Auswertung führte.

Künftig wird es laut dem Unternehmenssprecher kleinere Pools geben, welche die Situation verbessern sollen. Zudem erwarte man sich auch eine Entspannung wegen des ab kommenden Montag verhängten Lockdowns.