Behördliche Teststraße Wieselburg
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Coronavirus

Zehnte behördliche Teststraße eröffnet

Die hohen Infektionszahlen stellen auch die behördlichen Teststraßen, etwa für Menschen mit Symptomen, vor Herausforderungen. Mittlerweile ist die Zahl der täglichen Tests auf knapp 6.000 gestiegen. Nun wird der zehnte Drive-in in Niederösterreich eröffnet.

Noch laufen am Gelände der Messe Wieselburg (Bezirk Scheibbs) die letzten Vorbereitungen und die ersten Probedurchläufe. Am Montag werden dann die ersten Menschen mit Coronavirus-Symptomen oder Kontaktpersonen von Infizierten durch den Drive-in fahren, um mittels PCR-Test auf das Coronavirus getestet zu werden. Freiwillige Testungen, etwa für den 3-G-Nachweis am Arbeitsplatz, sind dort nicht möglich.

Durch den neuen Standort sollen andere Teststraßen entlastet werden, sagte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) gegenüber noe.ORF.at: „Man hat einfach gesehen, dass bei der Teststraße in Amstetten in den letzten Tagen immer mehr als 1.000 Tests gemacht wurden und dass man dort auch keine zusätzliche Linie mehr aufmachen kann. Deshalb haben wir uns entschlossen, hier in Wieselburg eine weitere Teststraße zu eröffnen.“

Dass die Anzahl der behördlichen Testungen zuletzt stetig in die Höhe ging, verdeutlichen Daten aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin: Am 15. August wurden 375 behördliche Testungen durchgeführt, am 31. Oktober 2.411, am 18. November bereits 5.734.

Rotes Kreuz: „Mitarbeiterressourcen sind ausgeschöpft“

Diese Dimensionen sind ein Kraftakt für das Rote Kreuz, das gemeinsam mit dem Samariterbund die behördlichen Coronavirus-Tests durchführt. Wolfgang Frühwirt, Landesrettungskommandant beim Roten Kreuz Niederösterreich, berichtet von der Belastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Wir beim Roten Kreuz haben sozusagen den Plafond erreicht, unsere Mitarbeiterressourcen sind de facto ausgeschöpft.“

Neben dem bevorstehenden Lockdown soll vor allem die Coronavirus-Schutzimpfung die Situation langfristig entspannen. Unweit der neuen behördlichen Teststraße wird am Gelände der Messe Wieselburg auch geimpft. Das Rote Kreuz appelliert an die Bevölkerung, das Angebot wahrzunehmen: „Wenn jemand in diesem Land den Notruf 144 wählt, dann haben die meisten Leute ein hohes Vertrauen in das, was wir tun. Ich bitte Sie, vertrauen Sie uns und unseren Experten auch, wenn sie sagen, nur das Impfen hilft, damit wir aus dieser Pandemie herauskommen“, so Frühwirt.

Königsberger-Ludwig trägt Impfpflicht mit

Wegen der niedrigen Impfquote plant die Regierung inzwischen eine Coronavirus-Impfpflicht, die Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) am Freitag angekündigt hatte. Ab Februar 2022 soll sie in Kraft treten – mehr dazu in „Impfpflicht kommt - Bundesweiter Lockdown ab Montag“ (news.orf.at; 19.11.2021).

Königsberger-Ludwig war anfangs eigentlich gegen eine Impfpflicht, sagt sie, jetzt ist sie aber „überzeugt, dass diese Impfpflicht ein Weg ist, um die Leute dazu zu bringen, dass wir gemeinsam diese Pandemie bewältigen. Ich trage diese Entscheidung mit“, so die Landesrätin. Am Freitag hatte bereits Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Ankündigung der bundesweiten Impfpflicht unterstützt.

Königsberger-Ludwig begrüßt die Entscheidung, dass es eine Impfpflicht für alle und nicht nur für bestimmte Berufsgruppen geben soll. Nur eine allgemeine Impfpflicht würde einer weiteren Spaltung der Gesellschaft vorbeugen, so Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin.