Arbeitsmarktgipfel
NLK Pfeiffer
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Wirtschaft

Arbeitsmarktgipfel im Zeichen des Lockdowns

Beim Arbeits- und Wirtschaftsgipfel am Montag waren die aktuelle CoV-Situation und der erneute Lockdown die dominierenden Themen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte, dass der Lockdown den wirtschaftlichen Aufschwung nicht bremsen dürfe.

Der Arbeitsmarktgipfel fand angesichts der Coronavirus-Lage im Land per Videokonferenz statt. Unter dem Motto „Wirtschaft und Arbeit im Dialog“ sprachen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, mehrere Experten und die Sozialpartner vor allem über den neuerlichen Lockdown.

Man sei das Virus leid, aber noch nicht los, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Im Hinblick auf die geplante Dauer des Lockdowns hob sie hervor, dass „Orientierung, Kalkulierbarkeit und Sicherheit“ für Handel, Wirtschaft, aber auch Konsumentinnen und Konsumenten wichtig seien. Und: „Deswegen sollen die Menschen wissen: Ja, der Lockdown für alle heißt bis 12. Dezember.“ Danach werde der Lockdown für Ungeimpfte fortgesetzt.

Wirtschaftet rechnet mit 170 Millionen Euro Verlust

Die angekündigten Hilfen müssten rasch und unbürokratisch erfolgen, wurde nach dem Gipfel betont. Auch am Arbeitsmarkt soll es Unterstützung geben, kündigte der für Arbeit zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) an: „Wir haben gerade am Arbeitsmarkt schon im vergangenen Jahr sehr rasch Maßnahmen ergriffen und Förderprogramme eingeführt, die natürlich auch in den nächsten Wochen zur Verfügung stehen werden.“

Was der Lockdown für das prognostizierte Wirtschaftswachstum bedeute, erläuterte Christian Helmenstein, Leiter des Economica-Instituts für Wirtschaftsforschung: „Wir erleben in Niederösterreich seit geraumer Zeit einen kräftigen Aufschwung. Dieser Aufschwung wird durch den neuen Lockdown nicht gestoppt werden können, das ist die gute Nachricht. Aber selbstverständlich kostet er uns auch wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.“

Man rechne in Niederösterreich durch den dreiwöchigen Lockdown mit einem Verlust von 170 Millionen Euro. Konkret bedeute das, dass die Wirtschaft statt 4,8 Prozent nur 4,4 Prozent wachsen werde. Doch der Ökonom geht davon aus, dass sich Niederösterreich auch diesmal vom Lockdown relativ rasch erholen wird. Die beiden am stärksten betroffenen Branchen, der Tourismus und die Freizeitwirtschaft, „werden in den nächsten drei Wochen noch einmal stark leiden“, hielt er fest.

Impfpflicht soll weiteren Lockdown verhindern

Auch Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) betonte, dass sich Niederösterreich in einer „Phase des Aufschwunges“ befinde. Er hoffe, dass es sich beim aktuellen Lockdown nur um „die Pausetaste“ handle und der Lockdown im Sinne des Weihnachtsgeschäftes im Handel und der Wintersaison im Tourismus Wirkung zeige.

Außerdem wies er darauf hin, dass „online Einkaufen per se nichts Schlechtes ist“. Das könne man immerhin auch regional tun. Deshalb plädierte Danninger dafür, die Möglichkeit von „Click & Collect“ bei regionalen Geschäften wahrzunehmen.

Der Landesrat betonte auch die Bedeutung der Impfpflicht, um „die Ursachen zu bekämpfen“. Auch die Landeshauptfrau erklärte, wie wichtig die Impfpflicht sei. Durch sie solle ein weiterer Lockdown verhindert werden, so Mikl-Leitner.