Schleckertest bei fünfjährigem Buben
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Bildung

Kindergärten: Warten auf dritten Test

Für die Kindergärten wurde Anfang November angekündigt, dass die Kinder nun drei- statt zweimal pro Woche freiwillig mit Schleckertests auf das CoV getestet werden. Umgesetzt wurde das bislang nicht, die notwendigen Testkits sind erst dieser Tage angekommen.

Am 3. November wurde von den zuständigen Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) angekündigt, dass nun dreimal pro Woche getestet wird – mehr dazu in Kindergärten testen nun drei Mal pro Woche (noe.ORF.at; 3.11.2021).

Drei Wochen später zeigt ein Rundruf von noe.ORF.at nach Berichten von mehreren Eltern, dass das noch nicht in der Praxis angekommen ist. Von 15 Kindergärten testen zehn weiterhin zweimal pro Woche. Zwei gaben an, seit November dreimal zu testen. Drei wollten keine Auskunft geben.

Start des dritten Tests weiter unklar

Drei Kindergartenleiterinnen berichteten, dass sie sich an die Dienstanweisungen des Landes halten und eine solche mit der Information, dass dreimal pro Woche getestet werden soll, haben sie noch nicht erhalten. Problem wäre das in ihren Einrichtungen keines, da etwa 85 bis 100 Prozent der Eltern der Testung ihrer Kinder zugestimmt haben.

Aus der zuständigen Abteilung für Kindergärten beim Land heißt es dazu, dass die Ankündigung Anfang November so zu verstehen gewesen war, dass der dritte Test pro Woche ermöglicht, aber nicht sofort umgesetzt wird. Damals sei die Bestellung der notwendigen Testkits beschlossen worden, geliefert wurden die in den vergangenen Tagen. Wann flächendeckend dreimal wöchentlich getestet wird, könne noch nicht gesagt werden. Man arbeite an den Rahmenbedingungen, so die Abteilung, die Situation sei aber derzeit sehr herausfordernd.

Engpass: Einzelne Standorte für kurze Zeit ohne Tests

Wenn in einigen Kindergärten bereits jetzt dreimal wöchentlich getestet wird, dann sei das aus Eigeninitiative heraus, heißt es aus der Landesabteilung. Vereinzelt gab es in letzter Zeit auch Kindergärten, in denen ein bis zwei Wochen lang gar nicht getestet wurde, weil es nicht genügend Tests gab. Man habe dann zwischen den Einrichtungen hin- und hergetauscht. Die Abteilung versichert, dass es sich nur um kurze Zeiträume und nur um einzelne Standorte gehandelt habe. Derzeit seien solche Fälle nicht bekannt.

Die Auslastung in den Kindergärten liegt seit dem Start des vierten bundesweiten Lockdowns am Montag bei 60 bis 65 Prozent. Dieser Wert ist niedriger als in den Schulen. Es wird aber nicht erhoben, weshalb die Kindergartenkinder zu Hause bleiben.

Langes Warten auf Bescheide

Probleme gab es zuletzt auch bei der Bescheiderstellung für positiv-getestete Kindergartenkinder und Kontaktpersonen. Manche Eltern beklagen, dass ihre Kinder als Kontaktpersonen sehr spät in Quarantäne geschickt werden. Denn bei einem positiven Schleckertest muss das Ergebnis noch mit einem PCR-Test bestätigt werden. Dafür sind die Eltern zuständig. Bis dann ein Ergebnis vorliegt, können ein bis zwei Tage vergehen.

Die Gesundheitsbehörden, also die Bezirkshauptmannschaften und Magistrate, können mit der Kontaktnachverfolgung aber erst mit dem positiven PCR-Ergebnis beginnen. Der Quarantänebescheid wird deswegen erst ein paar Tage nach dem ersten positiven Schleckertest zugestellt. Weil es derzeit allgemein so viele Infektionen und Tests gebe, würden die Abläufe länger dauern, heißt es vom Land.

Bei nur einem positiven PCR-Test wird, anders als in den Schulen, die gesamte Kindergartengruppe in Quarantäne geschickt, heißt es aus dem Büro von Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister. Stand Mittwochmittag war das für 66 Gruppen in Niederösterreich der Fall.