Christbaumkultur
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Wirtschaft

Christbaumverkauf trotz Lockdowns möglich

Weihnachten naht und viele denken schon an den Christbaumkauf. Obwohl derzeit wegen des Lockdowns eigentlich nur Geschäfte des täglichen Bedarfs öffnen dürfen, ist der Verkauf von Tannen oder Fichten laut Covid-19-Verordnung erlaubt.

Für den Weg zum Christbaumhändler gilt die derzeitige Ausgangsbeschränkung laut Covid-19-Verordnung nicht. Christbäume seien land- und forstwirtschaftliche Produkte und stellen deshalb eine Ausnahme vom Lockdown dar, erklärt Franz Raith, Obmann der ARGE NÖ Christbaum- und Schmuckreisigproduzenten: „Es ist der Ab-Hof-Verkauf und auch der Verkauf bei den Ständen vollkommen erlaubt, man darf Reisig und Christbäume überall bei den Bauernständen kaufen.“

Die meisten niederösterreichischen Christbaumproduzenten starten den Ab-Hof-Verkauf Anfang Dezember. Ab 12. Dezember gibt es dann auch bei den Ständen in St. Pölten und Wien Bäume zu kaufen, natürlich mit strengen Sicherheitsmaßnahmen, betont Raith: „Wir werden natürlich die Regeln einhalten: zwei Meter Abstand und nur mit Maske. Und es ist natürlich wichtig, dass sich die Leute daran halten.“

Christbaumlieferung
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Ludovico Tacoli und sein Team liefern schon Ende November laufend Christbäume aus

Im Gut Fridau in Ober-Grafendorf (Bezirk St. Pölten) herrscht jedenfalls schon jetzt Weihnachtsstimmung. Hunderte Christbäume lagern dort „angezuckert“ vom ersten Schneefall. Christbaumproduzent Ludovico Tacoli liefert sie nach und nach an seine Kundinnen und Kunden aus. Mit der Qualität der Bäume ist er sehr zufrieden – trotz des trockenen Herbstes: „Ob sich das auf die Haltbarkeit der Nadeln auswirkt, das werden wir erst sehen. Die Christbäume sind aber alle sehr gut geworden. Wir haben keinerlei Qualitätseinbußen.“

Hotels und Firmen fallen als Kunden weg

Sehr wohl Einbußen gibt es CoV-bedingt bei den Christbaumbestellungen von Betrieben. Vor allem Hotels, die wegen des Lockdowns geschlossen sind, oder Firmen, deren Mitarbeiter vorwiegend im Homeoffice arbeiten, verzichten heuer auf einen Nadelbaum als Weihnachtsdekoration, insgesamt sei die Nachfrage aber ungebrochen.

Christbäume im Netz
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Viele würden sich aber schon einige Wochen vor Weihnachten einen Christbaum zulegen, „weil sie ihn während des Lockdowns und während der Homeoffice-Zeit daheim stehen haben wollen. Einerseits gibt es Leute, die keinen Christbaum kaufen, weil die Enkelkinder nicht kommen und andererseits gibt es Menschen, die sich einen kaufen, weil sie nicht zu den Großeltern fahren. Das hält sich die Waage“, erklärt Tacoli.

Große Nachfrage bei Lieferungen

Einen regelrechten Boom gibt es bei Christbäumen, die direkt in die Wohnzimmer der Kundinnen und Kunden geliefert werden. Diesen Service nehmen vor allem ältere Menschen in Anspruch und jene, die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben.

„Jetzt, am Anfang des Lockdowns, waren sich sehr viele unsicher, ob sie einen Christbaum kaufen oder nicht kaufen dürfen. Es gibt auch lustige Geschichten aus dem Vorjahr: versteckte Christbäume in Autos, weil die Menschen dachten, sie dürfen keine Christbäume kaufen. Aber es ist eindeutig geregelt“, erzählt Tacoli, der derzeit alle Hände voll zu tun hat.