Lackenhof Zukunft Danninger Land Krisensitzung
ORF/Gernot Rohrhofer
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Wirtschaft

Land fördert neue Konzepte für Lackenhof

Eine Fortführung des Skibetriebs in Lackenhof sei aus wirtschaftlicher Sicht keine Option, bekräftige am Sonntag Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Stattdessen will das Land Konzepte fördern, die Touristen das ganze Jahr über anlocken.

Für die Region und viele Einheimische war die Nachricht, das Skigebiet zu schließen, eine Hiobsbotschaft. „Ich habe selbst schon Skifahren gelernt in Lackenhof, das war 1974, und habe das ganze Wachstum mitbekommen“, erzählt Albergt Hofegger. „Für uns ist das alle ein Schock in Lackenhof herinnen“, meint Martin Neiss, „weil es doch ein gutes Skigebiet ist und meiner Meinung nach auch gut besucht.“

Allerdings sei schon in den vergangenen Jahren immer wieder die Schließung im Raum gestanden. Für manche habe sich diese Entwicklung also bereits abgezeichnet, sagt Thomas Pöchhacker: „Voriges Jahr war schon die Rede davon, dass nicht mehr aufgesperrt wird, wegen Corona und so, aber es war wahrscheinlich nicht mehr recht wirtschaftlich so.“ Für manche habe sich diese Entwicklung also bereits abgezeichnet.

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Neben den zurückgegangenen Besucherzahlen ist laut dem Land auch die Infrastruktur in die Jahre gekommen

Land lehnt Übernahme der Lifte ab

Das würden jedenfalls die Zahlen untermauern, die die Betreiber vorlegen. Die Zahl der Eintritte pro Jahr ging demnach von 150.000 auf 100.000 zurück. „Das Minus in den vergangenen Jahren hat sich bis zu einer Millionen Euro pro Jahr ergeben. Das ist natürlich verschärft noch durch Corona“, sagt Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger, der am Sonntag bei einem Gespräch zwischen Vertretern des Landes und der Gemeinde sowie betroffenen Unternehmern anwesend war.

Zudem sei auch bei der Infrastruktur die Zeit stehengeblieben, hieß es. Eine klare Absage erteilte Danninger deshalb Forderungen nach einer Übernahme des Liftes durch das Land: „Die Schröcksnadel-Gruppe hat mehr als 20 Jahre versucht, den Lift auf wirtschaftlich solide Beine zu stellen. Diese Bemühungen waren letztlich nicht von Erfolg gekrönt.“

Danninger: „Winter alleine reicht nicht“

Stattdessen soll ein Konzept erstellt werden, das Touristen das ganze Jahr über nach Lackenhof bringen soll. „Das ist nicht das langsame Sterben des Skisports, sondern wir müssen uns einfach eingestehen, dass der Winter alleine nicht reicht, um ein Skigebiet oder ein Bergerlebniszentrum zu betreiben“, sagt Danninger.

Das Land verfolge deshalb seit mehreren Jahren die Strategie, die Bergerlebniszentren zu Ganzjahres-Tourismus-Destinationen weiter zu entwickeln, bei vielen Gebieten sei das schon erfolgreich geschehen, meint Danninger, „und darum wird es uns auch in Lackenhof gemeinsam gelingen.“

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Die Langlaufloipen sowie das Kinderskiland sollen laut den Plänen des Landes erhalten bleiben

Zukunft für Kinderskiland und Langlaufloipen

Erhalten bleiben das Kinderskiland und die Langlaufloipen. Positive Signale gebe es, dass das Tourenskigehen schon in dieser Saison ermöglicht wird. Für den Sommer setzt man auf Wanderungen oder Bergläufe. Für die neuen Projekte stellt das Land zwei Millionen Euro zur Verfügung, eine weitere Million für betroffene Betriebe. Alternativen soll es auch für die Skivereine geben, die in Lackenhof trainiert haben.

Bürgermeisterin Renate Rakwetz (SPÖ) ist nach dem Gespräch trotzdem nicht ganz überzeugt: „Zufrieden wäre ich, wenn alles so weiter funktioniert hätte, wir uns nicht plötzlich überlegen hätten müssen, wie wir weiter tun und etwas Zeit gehabt hätten, Zukunftsvisionen zu entwickeln, dann wäre ich zufrieden.“