Größter Waldbrand in der Geschichte Österreichs
Am 25. Oktober bricht in Hirschwang an der Rax (Bezirk Neunkirchen) ein verheerender Waldbrand aus. Das Feuer breitet sich derartig rasch aus, dass innerhalb weniger Stunden 115 Hektar an Wald in Flammen stehen. Es folgt einer der aufwendigsten Löscheinsätze in der Geschichte Österreichs.
Während hunderte Helfer in dem unwegsamen Gelände gegen die Flammen kämpfen, setzt man vor allem auch auf Hilfe aus der Luft. Neben Hubschraubern der Polizei und des Bundesheeres schicken mehrere Nachbarländer Unterstützung, darunter befinden sich zwei Löschflugzeuge aus Italien. Gemeinsam werfen die 16 Fluggeräte mehr als fünf Millionen Liter Wasser über dem Schneeberg ab.
„Sie alle sind die Helden von Hirschwang“, so damals der für Katastrophenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Wir haben gesehen: Die Kräfte der Natur sind stark, aber auch die Kräfte der Einsatzkräfte sind unglaublich stark.“
Erst nachdem fast 9.000 Helferinnen und Helfer 13 Tage lang gegen die Flammen gekämpft haben, kann „Brand aus“ gegeben werden. Gleichzeitig starten die Ermittler mit der Suche nach der Brandursache. Die Polizei vermutet, dass der Waldbrand fahrlässig herbeigeführt wurde. Aus der Bevölkerung gehen zahlreiche Hinweise ein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seither gegen Unbekannt.
Tornado und Hagelkörner so groß wie Tennisbälle
Im Juni richtet ein Tornado im Süden Tschechiens – nur wenige Kilometer von der Grenze zu Niederösterreich entfernt – enorme Schäden an. Mehrere Menschen werden getötet, hunderte weitere werden verletzt.
Die Lage ist zu Beginn völlig unübersichtlich: Häuser werden zerstört, Dächer abgedeckt, Stromleitungen niedergerissen und Autos umhergeschleudert. Alleine das Rote Kreuz Niederösterreich schickt mehr als 100 Helferinnen und Helfer über die Grenze.
Ausläufer des Tornados erreichen auch das Wald- und das Weinviertel. In Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) fallen Hagelkörner so groß wie Tennisbälle vom Himmel. Nahezu jedes Dach in der Gemeinde wird schwer beschädigt.
Die Niederschläge, die folgen, setzen außerdem mehrere Häuser unter Wasser. In der Gemeinde herrscht Entsetzen. Zum Glück wird niemand verletzt. 1.600 Feuerwehrleute sind im Einsatz, die Hagelversicherung schätzt den Schaden später auf 19 Millionen Euro.
Feuerwehr hilft bei Katastrophen im Ausland
Dass sich Naturkatastrophen mit dem Klimawandel häufen, das zeigen heuer auch zahlreiche Großeinsätze im Ausland. Zunächst wird Kroatien von einem schweren Erdbeben erschüttert. Rund 2.000 Gebäude werden zerstört. Österreich kommt Kroatien zu Hilfe, zahlreiche Helferinnen und Helfer aus Niederösterreich sind im Einsatz. Sie liefern Container mit wichtigen Hilfs- und Lebensmitteln, dazu kommen Heizelemente und Feldbetten.
Im Sommer folgt der nächste Einsatz. Dieses Mal sind es massive Überflutungen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. 120 Helferinnen und Helfer aus Niederösterreich rücken mit 26 Rettungsbooten nach Belgien aus. Sie suchen zwischen eingestürzten Häusern und weggespülten Autos nach Überlebenden und retten dabei acht Menschen.
Die Dankbarkeit für die rasche Hilfe ist groß. Nicht nur seitens der Bevölkerung, sondern es kommt auch zu einem nicht alltäglichen Treffen. Das belgische Königspaar Philippe und Mathilde bedankt sich höchstpersönlich bei den Einsatzkräften aus Niederösterreich.
Doch es bleibt nicht der letzte Auslandseinsatz im Sommer. Im August brechen in Nordmazedonien massive Waldbrände aus, das Land ruft um Hilfe. Mehr als eine Woche lang kämpfen daraufhin rund 300 Einsatzkräfte aus Niederösterreich gegen die Flammen. „Wir haben wirklich an unseren Grenzen gearbeitet. Wir hatten Temperaturen über 40 Grad – und das bei großen Feuerwalzen“, schildert damals Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.
Für die Helfer und die Zivilbevölkerung in Nordmazedonien sind es dramatische Tage. Immer wieder gefährden die Flammen angrenzende Dörfer, auch die Unwegsamkeit des Geländes stellt die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Viele Wege seien „mit Schlaglöchern, die schon 30, 40 Zentimeter tief sind" versehen, berichtet damals Andreas Herndler, der Einsatzleiter der Hilfskräfte aus Österreich. Schließlich gelingt es den Helfern, die Flammen unter Kontrolle zu bringen.
Gasexplosion in Langenzersdorf
Im Jänner wird Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) von einer enormen Detonation erschüttert. Ein Mann kommt ums Leben, sechs weitere Bewohner werden bei der Gasexplosion zum Teil schwer verletzt. Ein großer Bereich des oberen Stockwerks wird weggerissen. Hashamat Amiri ist zum Zeitpunkt der Explosion in seiner Wohnung: „Ich war im Bett, habe geschlafen und bin dann aus dem Bett gefallen.“ Ein Großeinsatz ist die Folge.
Gleichzeitig gibt es in der Gemeinde große Hilfsbereitschaft. Viele bieten kurzerhand ihre Hilfe an. "Es wird Geld gespendet, aber die Leute wollen auch sehr viele Sachen spenden“, erzählt damals Veronika Rampetsreiter, Obfrau der Initiative Langenzersdorf.
Im Zuge der Ermittlungen stellt sich schließlich heraus, dass die Zuleitung zur Gastherme von einem Mieter manipuliert wurde. Es handelt sich um jenen Mann, der nur noch tot geborgen werden konnte.
Fahndung nach mordverdächtigem Polizisten
Am 20. Oktober kommt es in Deutsch-Brodersdorf (Bezirk Baden) zu einer tragischen Tat. Ein 44-jähriger Mann, der als Polizist in Wien arbeitet, erstickt seine Lebensgefährtin im gemeinsamen Haus. Es folgt eine großangelegte Fahndung nach dem Mann. Zwar geht die Polizei von keiner Gefährdung anderer Personen aus, weil aber unklar ist, ob der 44-Jährige seine Dienstwaffe bei sich hat, ist besondere Vorsicht geboten.
Nachdem das Auto des Verdächtigen in einem Windschutzgürtel bei Moosbrunn (Bezirk Bruck an der Leitha) gefunden wird, wird das Gebiet dort großräumig durchkämmt. Auch die Spezialeinheit Cobra ist im Einsatz. Schließlich wird dort die Leiche des Mannes gefunden, daneben wird die Dienstwaffe sichergestellt. Laut Polizei soll der 44-Jährige Suizid begangen haben.
Hunderte demonstrieren gegen Abschiebung
In Eichgraben (Bezirk St. Pölten) versammeln sich hunderte Menschen, um für den Verbleib einer in der Gemeinde lebenden Familie zu demonstrieren. Die Familie hätte nach Georgien abgeschoben werden sollen, ist aber untergetaucht. Die Mutter und ihre drei Kinder gelten als bestens integriert. Auch der Bürgermeister von Eichgraben, Georg Ockermüller (ÖVP), tritt an seinen Parteikollegen und Innenminister Karl Nehammer heran. Ockermüller spricht von einem „Musterbeispiel der Integration“.
Der Aufschrei in der Bevölkerung zeigt Wirkung. Der Familie wird später humanitäres Bleiberecht zugesprochen. „Es war keine leichte Zeit – vor allem für die Kinder nicht“, sagt Sevinj Hamzaeva, nachdem klar wird, dass sie und ihre Kinder bleiben dürfen. Es sei „schön, keine Angst mehr haben zu müssen“.
Ungewöhnliche Schlangenfunde
Das Jahr 2021 bringt auch eine Reihe von ungewöhnlichen Vorfällen mit Schlangen. Zunächst wird in Breitenfurt (Bezirk Mödling) eine Äskulapnatter von Feuerwehrleuten aus einem WC-Spülkasten befreit. Die ungiftige Schlange dürfte über Zwischenwände in ihr Versteck gelangt sein.
Nachdem sich ebenfalls in einem Wohngebäude in Breitenfurt eine Ringelnatter hinter einem Heizkörper verkriecht und von der Feuerwehr eingefangen wird, kommt es in Matzles (Bezirk Waidhofen an der Thaya) ebenfalls zu einem außergewöhnlichen Schlangenfund.
„Ich habe mit meinen Arbeitskollegen eine Runde auf dem Motorrad gedreht und bin danach duschen gegangen. Da habe ich die Schlange gesehen“, schildert Thomas Friedrich damals seine Entdeckung.
Der Waldviertler beweist aber Nerven. Gemeinsam mit seinem Vater fängt er die Schlange mit einem Kübel ein und setzt sie am Ufer eines Löschteiches wieder aus. „Ich habe keine große Angst vor Schlangen, aber wenn man sie dann in echt sieht, schreckt es einen schon kurz“, so Friedrich.