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Coronavirus

Kinder: Voller Impfschutz nach vier Wochen

Etwa 10.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren sind in Niederösterreich bereits gegen das Coronavirus geimpft. Bis zum vollen Schutz dauert es aber einige Wochen. Während für Kinder der Impfstoff fix ist, können Erwachsene derzeit nicht immer frei wählen.

Genauso wie Erwachsene bekommen Kinder zwei Injektionen zur Grundimmunisierung im Abstand von 21 Tagen. Laut Berndt Schreiner, Chefarzt beim Roten Kreuz Niederösterreich, gibt es aber grundsätzlich ein Zeitfenster von 19 bis 42 Tagen. Fünf- bis Elfjährige erhalten allerdings nur ein Drittel der Dosis, also zehn statt 30 Mikrogramm.

Derzeit bekommt diese Altersgruppeden Impfstoff für Erwachsene. Der eigene Kinderimpfstoff soll gegen Jahresende verfügbar sein, laut Gesundheitsministerium umfasst eine erste Tranche 258.000 Dosen. Vom Impfstoff für Erwachsene unterscheidet sich das Kinderpräparat nur darin, dass es geringer konzentriert ist und länger haltbar sein soll.

Erster Schutz nach zehn Tagen

Eine erste Wirkung beginne beim Kinderimpfstoff zehn bis 14 Tage nach der ersten Impfung, erklärt Schreiner. Der volle Impfschutz sei dann etwa zehn Tage nach der zweiten Injektion gegeben, ergänzt Christian Fohringer, medizinischer Leiter von Notruf Niederösterreich. Geimpft wird mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer.

Die ersten Impfungen für Fünf- bis Elfjährige wurden seit der offiziellen Empfehlung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) und das Nationale Impfgremium (NIG) vergangenen Donnerstag in den Impfzentren in St. Pölten, Tulln und Wiener Neustadt verabreicht, am Samstag folgte Wieselburg (Bezirk Scheibbs). In Kürze soll es auch Impfmöglichkeiten für Kinder in Laxenburg (Bezirk Mödling) sowie ab Anfang Dezember in Gmünd geben.

Kinderimpfung CoV Wieselburg Reportage
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In der Messehalle in Wieselburg erfolgte am Samstag der Startschuss für Impfungen bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren

Biontech-Präparat für bestimmte Gruppen

Generell werden in Niederösterreich für die erste, zweite und dritte Impfung derzeit mRNA-Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech verwendet. Bei der dritten Dosis erfolge das unabhängig von jenem Präparat, das man bei den ersten beiden Impfungen bekommen hat. Kinder und Jugendliche bekommen jedoch nur Biontech/Pfizer, genauso wie unter 30-Jährige, Schwangere und stillende Mütter.

Menschen über 30 Jahren erhalten für eine neue Impfserie bzw. für die Auffrischungsimpfung eher das Präparat von Moderna. Laut Stefan Spielbichler von der Impfkoordination sei eine freie Auswahl des Impfstoffes derzeit nicht immer möglich, aber jeder bekomme einen Impfstoff, der vom Nationalen Impfgremium vorgesehen und empfohlen ist.

„Guter Basisschutz“ auch gegen Omikron

Wie die bisherigen Impfstoffe auf die Omikron-Variante reagieren, sei noch nicht genau abschätzbar, betonte Virologe Norbert Nowotny Dienstagfrüh auf Radio Niederösterreich. Möglich sei eine geringere Wirksamkeit. Erkenntnisse dazu erwartete sich Nowotny für die nächsten Tagen, aber: „Ich gehe davon aus, dass Impfungen nach wie vor einen sehr guten Basisschutz bieten.“

Keine klare Aussage gab es von Nowotny zu einer möglichen Verlängerung des Lockdowns, der derzeit bis 12. Dezember gilt. Für möglich hält der Virologe ein Ende zumindest im Osten, wo dann zwei Wochen ohne Lockdown und ein schönes Weihnachtsfest möglich seien. Für die Tage danach brachte Nowotny allerdings „eine Art Weihnachtsruhe“ ins Spiel.