Coronavirus

Erster Omikron-Fall in Niederösterreich bestätigt

Am Dienstagabend ist der erste Omikron-Fall in Niederösterreich nachgewiesen worden. Das teilte der Landessanitätsstab in einer Aussendung mit. Bei dem Betroffenen handelt es sich um einen Asylwerber aus Südafrika.

Der Betroffene ist derzeit im Asylquartier in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) aufhältig. Die niederösterreichische Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner: „Der Mann befindet sich bereits seit mehreren Tagen in Quarantäne. Nun läuft das Contact Tracing auf Hochtouren. Alle, die vor seiner Quarantäne mit ihm Kontakt hatten, werden nun nochmals getestet.“

Erstmals in Österreich entdeckt wurde die neue Virus-Mutante am Wochenende in Tirol. Am Montag bestätigte sich der Fall. Die betroffene Person sei doppelt geimpft, die zweite Impfung liege aber bereits rund neun Monate zurück, hieß es von den Behörden. Bis zum Abend wurden bekannt, dass auch die beiden mit dem Reiserückkehrer im Haushalt lebenden Personen positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Mehrere Verdachtsfälle in Österreich

Im Laufe des Montags wurden zudem weitere Verdachtsfälle aus anderen Bundesländern gemeldet. In Oberösterreich betrifft es zwei Fälle, die aus Südafrika bzw. Namibia einreisten. Auch ein Salzburger Labor meldete einen Verdachtsfall. Die positive Probe stammt von einem Wiener, der am Freitag mit dem Flugzeug aus Südafrika heimkehrte. Verdächtig erschien den Vorarlberger Behörden ein positiver Antigen-Test eines Reiserückkehrers.

Die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 sorgt seit Tagen weltweit für Schlagzeilen. Die WHO arbeitet nach eigenen Angaben mit technischen Partnern zusammen, um die Auswirkungen der Variante auf die bestehenden Gegenmaßnahmen wie Impfstoffe zu bewerten. Es sei noch unklar, ob B.1.1.529 leichter übertragbar ist als andere CoV-Varianten oder einen schwereren Krankheitsverlauf nach sich zieht.

Virologin gibt vorsichtig Entwarnung

Virologin Dorothee von Laer von der Meduni Innsbruck hält es für extrem unwahrscheinlich, dass die Omikron-Variante für schwerere Verläufe sorgt als die Delta-Variante. „Das wäre ganz untypisch“, begründete von Laer ihre Aussage, „denn durch eine höhere Pathogenität ergibt sich kein Selektionsvorteil für das Virus.“ Viren würden sich eher „dahingehend entwickeln, dass sie ansteckender werden und die Immunantwort besser umgehen können“.

Generell ist der Tenor der Wissenschaftler, dass man ein, zwei Wochen brauche, um tatsächlich festzustellen, welche Eigenschaften die Variante hat. Erste Befunde aus Südafrika, dass sie ansteckender sein könnte, dafür aber mildere Verläufe hervorrufe, könnten der Lage in Südafrika geschuldet sein – dort haben sich vor allem Junge mit der Omikron-Variante infiziert.

Mit dem Auftauchen von immer mehr Fällen in Europa scheint sich aber abzuzeichnen, dass die Variante zumindest schon ein bisschen länger zirkuliert und nicht erst Ende vergangener Woche nach Europa gekommen ist.