Am 24. Juni wütete am frühen Abend ein Tornado im Südosten Tschechiens und hinterließ eine 26 Kilometer lange und bis zu 700 Meter breite Schneise der Verwüstung. Sechs Menschen starben, darunter ein zweijähriges Kind.
Moravska Nova Ves war eine von sieben betroffenen Ortschaften. Hier versorgte der Weinviertler Rot Kreuz-Notfallsanitäter Patrick Wolfram verletzte Katastrophenopfer. Monate danach besuchte er den tschechischen Ort erneut. Sofort waren die Bilder des emotional belastenden Einsatzes wieder da.
Mehr als 1.200 Häuser beschädigt
„Ich glaube, das Erdrückendste war einerseits, dass man nicht genau gewusst hat, was passiert ist und auf der anderen Seite, dass man gesehen hat, wie groß die Zerstörung ist“, sagte Wolfram gegenüber noe.ORF.at. „Dieses Ausmaß der Zerstörung blieb nachhaltig im Kopf hängen.“ Mehr als 1.200 Häuser im Tornadogebiet wurden beschädigt. Es gab keinen Strom, kein Mobilfunknetz und viele verzweifelte Katastrophenopfer.

Sendungshinweis
„Lebensretter 2021 – Österreichs Heldinnen und Helden“, 20.12.2021, 21.05 Uhr, ORF 2
Emotionale Erlebnisse blieben in Erinnerung
„Die Menschen waren dankbar, dass wir rasche und unkomplizierte Hilfe anbieten konnten. Wir waren in der chaotischen Erstphase unterwegs und hier vor Ort, um akute Hilfe zu leisten“, erzählt Wolfram.
Auf dem Rückweg aus dem tschechischen Tornadogebiet fuhr ein Paar hinter dem Rettungsauto und machte mit der Lichthupe auf sich aufmerksam, erinnert er sich. „Es hat sich dann herausgestellt, dass eine junge Familie mit einem Kleinkind unterwegs war. Das Kind hatte eine massive Atemnot. Da die gesamte Telekommunikation zusammengebrochen war, konnten seine Eltern die Rettungskräfte nicht verständigen.“
Auch dieser Familie halfen Patrick Wolfram und seine Kollegen. Es ist nur eines von vielen Schicksalen, mit denen sie bei diesem dramatischen Tornadoeinsatz konfrontiert waren. Noch heute lassen Wolfram die erdrückenden Bilder nicht los. Geehrt wird Patrick Wolfram am Montag bei der ORF-Fernsehshow „Lebensretter 2021 – Österreichs Heldinnen und Helden“.