„Zu Beginn hatten wir natürlich Anlaufschwierigkeiten“, erzählt Sektproduzentin Eva Steininger, die gemeinsam mit ihrem Mann Peter heuer das Weingut übernommen hat. Vor 30 Jahren begannen ihre Eltern, nach einem Urlaub in der Champagne in Frankreich, mit der Sekterzeugung. „Meine Eltern haben sich gedacht, was die können, können wir auch.“
Die Sektproduktion könne man aber nicht mit der Weinproduktion vergleichen. „Wir mussten jeden Schritt neu lernen. In den ersten zwei Jahren hat nicht alles gleich geklappt“, sagt Eva Steininger. Waren es zu Beginn noch kleine Mengen, werden mittlerweile jedes Jahr etwa 60.000 Sektflaschen produziert. Der Sekt wird aus den unterschiedlichsten Sorten wie Grüner Veltliner, Traminer, Chardonnay oder Zweigelt hergestellt.
Produktion nach traditionelle Flaschengärung
Für den Sekt werden die Weine mit Hefe und Zucker versetzt und in Flaschen abgefüllt. In der Flasche erfolgt die zweite Gärung. Diese traditionelle Flaschengärung sei aber nicht so einfach und man braucht Erfahrung. „Im Fass oder im Tank kann ich jeden Tag kontrollieren, wie die Gärung erfolgt. Die Flasche kann ich nur einmal befüllen und danach nicht mehr eingreifen. Es ist ein bisschen Glück auch dabei, ob die Gärung in der Flasche vollendet wird“, erzählt Steininger.
Nach der Gärung lagert der Sekt, je nach Qualitätsstufe, zwei bis vier Jahre im Keller. Erst in den letzten Wochen kommen die Flaschen in ein Rüttelpult. Jede Flasche wird einmal am Tag mit der Hand gedreht. Zu Dritt schafft man 10.000 Flaschen in einer Stunde.
Internationalen Geschmack finden
In den vergangenen Jahren hat sich Winzersekt aus Niederösterreich am heimischen Markt gut etabliert. Nun sollen Kunden am internationalen Markt Geschmack an ihm finden, wo der Sekt noch wenig bekannt sei. Der Exportanteil ist deshalb bisher gering. „Wir wollen es schaffen, dass Sekt aus Niederösterreich genauso bekannt wird wie der Grüne Veltliner“, setzt sich die Sektproduzentin große Ziele.
„Im Fokus“: Winzersekt aus Langenlois
Seit einigen Jahren gewinnt die Erzeugung von Winzersekt in Niederösterreich an Bedeutung. Einer der führenden Betriebe in diesem Bereich ist das Weingut Steininger in Langenlois im Kamptal.
Gemeinsam mit anderen Sektproduzenten, unter anderem auch aus Langenlois, machte man sich für ein Sektgesetz stark, in dem Qualitätsstufen festlegt sein sollen. „Heimischer Sekt hatte lange Zeit ein Imageproblem. Mit diesem Sektgesetz wollten wir das Image wieder erhöhen. Das geht am besten, wenn man Kontrollen einführt und der Kunde sicher sein kann, dass nur beste Qualität in der Flasche ist“, ist Steininger überzeugt.