Gurgeltest wird in Abgabebox geworfen
ORF
ORF
Coronavirus

Nach Pannen: Gurgeltests wenig genutzt

Nur etwa 3.000 Menschen pro Tag nutzen das Angebot von „Niederösterreich gurgelt“. Bei Apotheken und Ordinationen ist der Andrang um ein Vielfaches höher. Die Pannenserie sei aber beendet, heißt es vom Land. Abgeholt werden die Tests nun dreimal täglich.

Warum täglich nur 2.500 bis 3.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher Gurgeltests in die Abholboxen einwerfen, ist für das Land unklar. „Es kann nicht am Angebot liegen, wir haben die Ausgabemenge ja extrem gesteigert“, sagt Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Bis 1. Dezember waren insgesamt 1,7 Millionen Tests ausgegeben worden. Die Rücklaufquote beträgt allerdings nur fünf Prozent.

Die Menschen in Niederösterreich haben sich die Tests also abgeholt, genutzt werden sie aber nur von wenigen. Die Apotheken und Ordinationen werten derweil 16.000 bis 18.000 Tests täglich aus, also bis zu sechsmal mehr als „Niederösterreich gurgelt“.

Wartezeiten in den Griff bekommen

Für Verunsicherung hatten zuletzt die langen Wartezeiten bis zum Erhalt des Ergebnisses gesorgt. „Die Ergebnisse kommen jetzt in der angegebenen Zeit von 24 Stunden“, versichert die Gesundheitslandesrätin. Die Zusammenarbeit mit der Supermarktkette Spar und dem Partnerlabor Novogenia laufe gut: „Wir haben es sukzessive geschafft, die Startprobleme in den Griff zu bekommen“, so Königsberger-Ludwig. Laut einer Auswertung von Novogenia werden die Testergebnisse in 92 Prozent der Fälle nach 20,5 Stunden zugestellt.

Allerdings käme für jeden zehnten Test überhaupt kein Ergebnis. Der Grund ist, dass die Menschen den Test einwerfen, aber vergessen, ihn online zu registrieren. Häufig landen auch niederösterreichische Tests in Wiener Abholboxen – und umgekehrt. Um die Fehlerquote zu verringern, hat das Land jetzt ein Erklärvideo auf der Gurgeltest-Homepage veröffentlicht.

Für Verwirrung sorgte bei einigen Menschen auch, dass man bei bestimmten Angaben für drei Wochen gesperrt wird. Das ist etwa der Fall, wenn man angibt, Symptome zu haben, die auf Covid-19 hinweisen könnten. Die Sperre begründet man bei Novogenia und dem Land damit, dass Menschen mit Symptomen von einem Gurgeltest absehen und sich stattdessen an 1450 wenden sollten.

Dreimal täglich geleert, Abholung auch am Sonntag

Nachgebessert wurde unterdessen auch die Logistik. Die Tests werden jetzt drei Mal täglich abgeholt, nämlich um 9.00 Uhr, um 13.00 Uhr und um 16.00 Uhr. So werde die Zeit vom Einwurf bis zur Auswertung im Labor verkürzt. Die eigentliche Auswertung im Labor dauere nämlich nur gute sechs Stunden, heißt es aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin.

Auch sonntags können künftig Gurgeltests abgegeben werden. 15 Spar-Expressmärkte, die es in Niederösterreich an Bahnhöfen und Tankstellen gibt, stellen jetzt auch Abgabeboxen zur Verfügung. Die Informationen dazu auf der „NÖ gurgelt“-Homepage werden am Montag aktualisiert, heißt es.

2G-Plus-Regel wäre große Herausforderung

Wie sich die Nachfrage nach PCR-Tests nach dem voraussichtlichen Lockdownende am 12. Dezember entwickeln könnte, sei derzeit noch nicht absehbar. Falls eine 2G-Plus Regel für zahlreiche Bereiche des öffentlichen Lebens eingeführt wird, man also trotz Impfung auch ein negatives PCR-Testergebnis vorweisen muss, wäre das für Niederösterreich eine Herausforderung, so Königsberger-Ludwig.

„Wenn der Bund diese Maßnahmen setzen möchte, dann wird auch der Bund dafür sorgen müssen, dass die Testkapazitäten ausreichend sind“, so die Gesundheitslandesrätin.