Intensivstation Krems
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Coronavirus

Zahl der Intensivpatienten „am Höhepunkt“

Die Zahl der Neuinfektionen geht sowohl bundesweit als auch in Niederösterreich zurück – und auch aus den Krankenhäusern gibt es erste positive Nachrichten. Die Lage ist zwar weiterhin angespannt, der Höhepunkt dürfte auf den Intensivstationen aber erreicht sein.

„Wahrscheinlich“ sei der Höhepunkt bei der Zahl der Intensivpatienten in Niederösterreich erreicht, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Montag in einem Pressegespräch nach einer Lagebesprechung. „Wir befinden uns aber trotzdem noch in einer sehr angespannten, einer kritischen Situation für das gesamte Gesundheitssystem.“

Noch immer gebe es zu viele Covid-Patientinnen und -Patienten mit einem schweren Verlauf, am Montag waren es auf Niederösterreichs Intensivstationen 109. „Das Personal, die Kollegen, sind am Limit“, sagte Pernkopf. Gerade die verschobenen Operationen seien für sie eine große Belastung.

Auch, wenn sie sich in den Krankenhäusern nur verzögert auswirken, die Maßnahmen seien erfolgreich, sagte der Landeshauptfrau-Stellvertreter: „Die Sieben-Tage-Inzidenz hat sich in Österreich und in Niederösterreich fast halbiert.“

Pernkopf und Königsberger-Ludwig
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Landeshauptfraustellvertreter Pernkopf und Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig informieren regelmäßig nach den Lagebesprechungen des Krisenstabs

Maßnahmen zeigen Wirkung

Die Bevölkerung trage die Maßnahmen mit, sagte auch seine Regierungskollegin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), Landesrätin für Gesundheitsthemen. Das wirke sich überall in Niederösterreich aus: „In jedem Bezirk ist die Inzidenz in den letzten Tagen um etwa ein Drittel zurückgegangen.“ Nach wie vor gebe es allerdings große altersbedingte Unterschiede. So gebe es ähnlich viele Neuinfektionen in der Altersgruppe bis 29 Jahre und jener zwischen 30 und 59 Jahren, während derzeit nur gut jeder zehnte Neuinfizierte älter als 60 Jahre sei.

Beide Regierungsmitglieder riefen die Bevölkerung am Montag einmal mehr zur Impfung auf – insbesondere zur Erst-, aber auch zur Drittimpfung. So gebe es derzeit nur etwa 800 Erstimpfungen pro Tag, kritisierte Königsberger-Ludwig. Gesteigert werden soll diese Rate unter anderem dadurch, dass Ungeimpften unverbindlich ein Termin zugewiesen wird. Diesbezügliche Post soll allen ungeimpften Personen in Niederösterreich diese Woche, voraussichtlich am Donnerstag, zugestellt werden. Zuständig dafür ist allerdings der Bund.

Bei Auffrischungsimpfungen „an EU-Spitze“

Optimistisch zeigte sich Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf in Bezug auf Auffrischungsimpfungen: „Wir haben bereits eine halbe Million Landsleute, die die dritte Dosis erhalten haben, damit ist Niederösterreich mit dem Burgenland sogar EU-weit führend.“ Zusätzlich habe man bisher 16.200 Fünf- bis Elfjährige geimpft – und „wir sind für einen weiteren Ansturm gerüstet. Insgesamt gibt es 220.000 verfügbare Impftermine.“ Man könne sich zwar auch weiterhin ohne Termin impfen lassen, dann könne es aber zu Wartezeiten kommen.

Auch die Teststrategie wird fortgesetzt. Noch immer würden 190 Gemeinden Antigentests anbieten, bilanzierte Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig, diese seien schließlich nach wie vor als 3G-Nachweis am Arbeitsplatz anerkannt. Außerdem gebe es in Niederösterreich 160 Ärztinnen und Ärzte sowie 170 Apotheken, die PCR-Tests anbieten würden. Hier appellierte die SPÖ-Politikerin dafür, vereinbarte Termine auch wahrzunehmen oder sie zu stornieren. Bei jedem fünften Termin sei das aktuell nicht der Fall.

In mittlerweile 133 Supermärkten der Firma SPAR gebe es mittlerweile Gurgeltests, so die Gesundheitslandesrätin. Abgeholt werden die Tests aktuell dreimal pro Tag, um 9.00 Uhr, 13.00 Uhr und 17.00 Uhr. Damit, erklärte Königsberger-Ludwig, sei es leichter möglich, das gesetzte Ziel zu erreichen und eine Auswertung innerhalb von 24 Stunden sicherzustellen.