Kinder würden eine große Rolle im Infektionsgeschehen spielen, so Reisner in einer Aussendung. Denn im Gegensatz zu den Schulen, wo die Tests für Schülerinnen und Schüler ja verpflichtend sind, entscheiden im Kindergarten die Eltern darüber, ob ihre Kinder getestet werden dürfen oder nicht.
„Da die Testungen von Kindern freiwillig sind und von manchen Eltern kategorisch abgelehnt werden, können infizierte Kinder in den Kindergarten kommen und andere Kinder sowie ihre Betreuerinnen und Betreuer anstecken“, so der Präsident der Ärztekammer Niederösterreich Christoph Reisner. Dabei seien die Tests vollkommen harmlos und problemlos in der Anwendung. Es sei daher völlig unverständlich, warum man diese nicht verpflichtend einsetzt, so Reisner weiter.

Seit kurzem drei statt zwei Tests pro Woche
Auch Patientenanwalt Gerald Bachinger hatte vor kurzem verpflichtende Schleckertests in Kindergärten gefordert – mehr dazu in Schleckertests: Patientenanwalt für Pflicht (noe.ORF.at; 29.11.2021). Erst vor wenigen Tagen wurden die Testmöglichkeiten in den Kindergärten von zwei auf drei Mal pro Woche ausgeweitet, sie sind aber weiterhin freiwillig – mehr dazu in Kindergärten: Dritter Test nun möglich (noe.ORF.at; 2.12.2021).
Im Fall einer Infektion im Kindergarten müssen Kinder als ungeimpfte Kontaktpersonen in Quarantäne und zu Hause betreut werden. Das sei eine schwierige Situation für alle Beteiligten, so der Vizepräsident der Niederösterreichischen Ärztekammer, Gerrit Loibl: „Da die Kindergartenkinder zu jung für eine Impfung sind, müssten diese verstärkt geschützt werden. Das ist in Österreich derzeit nicht der Fall.“