FOTOTEC FH Wiener Neustadt
FOTEC / A. Hofer
FOTEC / A. Hofer
Wirtschaft

Wiener Neustadt forscht an Weltraumantrieb

Niederösterreich will den großen Playern der internationalen Raumfahrtforschung immer größere Konkurrenz machen. Das Forschungsunternehmen FOTEC der Fachhochschule Wiener Neustadt mischt schon heute mit und forscht demnächst an hybridem Antrieb.

Bei dem hybriden Antriebssystem wird an der Entwicklung chemischer und elektrischer Komponenten gearbeitet. Damit will FOTEC Grundlagen für spätere Weltraummissionen schaffen. Ziele des Projektes sind die Erarbeitung der Grundlagen und die Entwicklung eines umweltfreundlicheren und kostengünstigeren chemischen Triebwerks, welches den Ansprüchen des privaten Weltraummarkts entspricht.

Darüber hinaus sollen die Grundlagen für die Entwicklung eines Bipropellant-Triebwerks erarbeitet werden, welches für Missionen zum Mond oder weiter ins Sonnensystem zum Einsatz gelangen könnte. „Die Player im ‚New Space‘-Geschäft stehen vor der Herausforderung, geeignete Antriebe für ihre Satelliten zu beschaffen, der Markt dafür befindet sich aber erst im Aufbau. Für diesen stark wachsenden Markt wollen wir Lösungen für effiziente und preiswerte Antriebe bereitstellen“, erläutert FOTEC-Geschäftsführer Helmut Loibl.

FOTOTEC FH Wiener Neustadt
FOTEC / R. Herbst

Zusammenarbeit mit europäischer Weltraumorganisation

An dem künftigen Projekt werden sechs Expertinnen und Experten der FOTEC tätig sein und mit international renommierten Partnern zusammenarbeiten. „Dieses Projekt hilft uns auch, die Lehre, etwa im Studiengang Aerospace Engineering, auf Weltniveau weiterzuentwickeln. Davon profitiert der gesamte Technologie- und Bildungsstandort Wiener Neustadt, der sich bereits international als Hochburg für die Raumfahrtforschung etabliert hat“, ist FH- Geschäftsführer Armin Mahr überzeugt.

Das Projekt wird im Rahmen einer „bridging activity“ von der Europäischen Weltraumorganisation ESA begleitet und beaufsichtigt. Dadurch wird sichergestellt, dass das Projekt auch laufend in Bezug auf die europäischen und weltweiten Entwicklungen in der Raumfahrtindustrie evaluiert wird.

Land will Raumforschung nach Niederösterreich locken

Schon in der Vergangenheit wirkte das Forschungsunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt in zahlreichen Forschungsprojekten im Auftrag der ESA mit. Das Land Niederösterreich finanziert das Projekt der FOTEC mit 2,85 Millionen Euro für vier Jahre. „Es ist mehr als beachtlich, dass es weltweit, neben den Big-Playern, wie beispielsweise Airbus, Boeing oder Lockhead Martin, nur die FOTEC gibt, welche in den Bereichen elektrische und chemische Antriebssysteme für Kleinsatelliten über das nötige Know-how verfügt“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Mikl-Leitner zufolge würden durch das neue Projekt weitere Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsbetrieben entstehen und zusätzliche Forschungsprojekte nach Niederösterreich geholt werden können.