Richter mit Akten
ORF.at/Zita Klimek
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Gericht

Brutaler Überfall geplant: Drei Schuldsprüche

Im Prozess um einen geplanten Raubüberfall auf einen 90-Jährigen und dessen blinde Lebensgefährtin hat es am Donnerstag am Landesgericht Wr. Neustadt drei Schuldsprüche gegeben. Die Strafen reichen von sechs Monaten bedingt bis zu 18 Monaten teilbedingt.

Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten angelastet, der Raubüberfall per Snapchat, bei einem Treffen und in einer eigens dafür eingerichteten, als „Operation KDPS10“ benannten, gemeinsamen WhatsApp-Gruppe geplant zu haben. Zunächst sollte der bewaffnete Raubüberfall den Angaben zufolge in der Nacht auf 4. Oktober stattfinden, mangels eines geeigneten Fluchtfahrzeugs soll die Tat auf den 9. Oktober verschoben worden sein.

Das Auto des Pensionisten sollte nach Linz gebracht werden, um es zu verkaufen. Auf dem Hinweg sollte bereits Bargeld mit den erbeuteten Bankomat- bzw. Kreditkarten behoben werden.

Cobra wollte Täter auf frischer Tat ertappen

Ein Hinweisgeber hatte das für die Nacht auf 4. Oktober geplante Vorhaben laut Exekutive jedoch am 29. September auffliegen lassen. Er gab damals auf der Polizeiinspektion Pottendorf an, dass Täter, die ihm nur zum Teil bekannt seien, den Ablauf und das Vorgehen bereits detailliert geplant hätten. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen.

In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wurde neben entsprechenden polizeilichen Maßnahmen auch das Tatobjekt durch Beamte des Einsatzkommandos Cobra überwacht. Ein Zugriff war während der Ausführung des Coups vorgesehen. Der 90-Jährige wurde zuvor in Sicherheit gebracht, die Lebensgefährtin befand sich im Krankenhaus.

Brutaler Raubüberfall verhindert

Die Polizei hat einen geplanten Raubüberfall auf einen 90-Jährigen und dessen blinde Lebensgefährtin verhindert. Fünf Verdächtige hatten vor, die beiden in ihrem Haus im Bezirk Baden zu überfallen.

Weil der Raubüberfall nicht verübt wurde, wurden die drei mutmaßlichen Haupttäter noch am 4. Oktober festgenommen. Für einen zum Tatzeitpunkt 17-jährigen arbeitslosen serbischen Staatsbürger mit Wohnsitz im Bezirk Baden, einen in Österreich nicht rechtmäßig aufhältigen 25-jährigen Landsmann und einen 15 Jahre alten polnischen Staatsbürger, wohnhaft im Bezirk Baden, klickten die Handschellen.

Auch der Schlüssel für einen Pkw, ein Schlagring und vier Faustfeuerwaffen wurden sichergestellt. Die Opfer bzw. das Haus waren dem 17-Jährigen laut Polizei aufgrund seiner vorübergehenden Tätigkeit als Heimhilfe bei dem betroffenen Paar bekannt.

Der 17-Jährige wurde am Donnerstag als Erstangeklagter zu zehn Monaten bedingt verurteilt. Der 25-Jährige erhielt 18 Monate Haft, davon drei Monate unbedingt. Sechs Monate bedingt lautete das Urteil für den 15-jährigen Polen. Die Verhandlung gegen einen österreichischen Staatsbürger im Alter von 19 Jahren wurde vertagt. Die Urteile sind nach Gerichtsangaben nicht rechtskräftig.