Verkehr

Lobau und S8: Mikl-Leitner will „alle Register ziehen“

Die Absage für den Lobautunnel und damit einhergehende Straßenbauvorhaben in Niederösterreich verursacht weiterhin politische Nachbeben. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will „alle Register ziehen“, dass es zur Verkehrsentlastung kommt.

Dass die zuständige Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) Anfang Dezember dem Lobautunnel eine Absage erteilte, sorgt erwartungsgemäß nach wie vor für höchst brisante politische Reaktionen, vor allem in den Bundesländern Wien und Niederösterreich.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) schloss schon vor einigen Tagen nicht aus, dass man rechtliche Schritte ergreife. In die gleiche Kerbe schlägt nun auch die niederösterreichische Landeshauptfrau. Sie betont im Interview mit noe.ORF.at, dass Wien und Niederösterreich in dieser Frage eng aneinander stehen.

Gesetzliche Schritte werden geprüft

Die Lobau-Autobahn und die damit einhergehenden Anschlussstellen zur Wiener Außenring Schnellstraße (S1) und der Bau der Marchfeld Schnellstraße (S8) sollen seit vielen Jahren schon den betroffenen Regionen Niederösterreichs eine lang ersehnte Verkehrsentlastung bringen. Nun herrsche in den Regionen Wut und Zorn, sagt Mikl-Leitner.

„Wir werden diese Entscheidung so nicht hinnehmen, wir werden alle Register ziehen, gemeinsam mit der Bundeshauptstadt Wien. Hier gibt es ein enges Zusammenstehen zwischen Niederösterreich und Wien, wo wir derzeit alle gesetzlichen Möglichkeiten prüfen, um gegen diese Entscheidung auch vorgehen zu können.“ Die Prüfungen der Expertinnen und Experten beider Bundesländer laufen gerade.

Pläne für den Lobautunnel und Anrainergemeinden
ORF
Die Lobauautobahn und weitere Straßenbauprojekte sollen den Anrainergemeinden eine deutliche Verkehrsentlastung bringen

Nicht zuletzt würde die Verkehrsentlastung auch zur Verringerung des CO2-Ausstoßes führen, wenn es weniger Stau gibt, sagt die Landeshauptfrau. Zudem gehe es auch um Mobilitätskonzepte für die Zukunft.

„Man muss daran denken, dass es in 20 Jahren keine Belastung mehr durch Dieselmotoren gibt, sondern in erster Linie gibt es dann E-Autos. Die CO2-Reduktion ist dann bei Null oder sehr gering. Das heißt, es wird auch weiterhin Straßenbau und Verkehrsinfrastruktur geben müssen, damit hier Autos und Lkw von A nach B fahren können“, so Mikl-Leitner. Diese Transportwege seien auch für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich von Bedeutung, wenn etwa Güter aus dem Weinviertel in den Westen Österreichs transportiert werden.