Der 800 Kilogramm schwere Tresor stand jahrzehntelang am Kraftwerksstandort des ehemaligen Kohle-Gas-Kraftwerkes Peisching (Bezirk Neunkirchen). Der Inhalt war nicht bekannt, der dazugehörige Schlüssel unauffindbar. Zur „sanften“ Öffnung wurde der Tresor nun zu seinem künftigen Ausstellungsort zum historischen AKW Zwentendorf gebracht.
Der Niederösterreicher Alexander Sigan, Spezialist eines Tresorservices, war einer der wenigen, der es sich zutraute, den Tresor ohne Gewaltanwendung zu öffnen. Immerhin wollte man das historische Stück nicht beschädigen. Eine Kunst, die heute nicht mehr viele beherrschen: „Wir reden hier europaweit von maximal einem Dutzend Menschen“, hört man aus Polizeikreisen.
Reserveschlüssel, Unterlagen und Ausweise
Sigan gelang es schließlich am Samstag, den Tresor zu öffnen. Die Spekulationen im Netz hatten zuvor von „da wird nix drin sein“, über „alte Aktien“ bis hin zu „Firmenunterlagen“ gereicht. „All jene, die Gold erwartet haben, müssen wir leider enttäuschen“, so EVN-Sprecher Stefan Zach nach der Tresoröffnung.
„Der Tresor enthielt alte Firmenunterlagen, Personalausweise, leere Münzetuis sowie zwei Reserveschlüssel, allerdings nicht für diesen Tresor. Interessant ist auch eine goldene Brosche, die wir uns noch genauer ansehen müssen.“
Nach dem öffentlichen Aufruf der EVN hatte das Telefon tagelang geläutet, sagte Zach. „Selten hat eine Aussendung abseits des Kerngeschäftes für so viel Aufregung gesorgt. Menschen lieben Geheimnisse.“ Es habe sehr viele „nette und lustige Anrufe“ gegeben.
Zu Zachs Verwunderung behaupteten einige Anrufer, sie würden jemanden kennen, der den Tresor öffnen könne. Es dürfte also viele „Panzerknacker“ oder Menschen geben, „die sich für Technik und Schlösser interessieren“, sagte Zach mit einem Augenzwinkern.