Nachdem das Geschlecht identifiziert ist, wird jede Fledermaus markiert, sodass man sie auseinanderhalten kann. Alle, die als fit genug eingestuft werden, können dann am Montag in den Winterschlaf geschickt werden.
In der Vorwoche meldete die Austria Presse Agentur, dass 190 Fledermäuse auf der Durchreise, die in einem Hochhaus am Wienerberg im Süden von Wien in der Falle saßen, im Tierschutzhaus Vösendorf aufgepäppelt werden.
Die „Großen Abendsegler“ kamen aus Russland zum Überwintern. Im Winterdomizil suchten sich die Tiere jedoch einen Schlafplatz, aus dem sie selbstständig nicht mehr herauskamen. Mehrere Tierschutzorganisationen mussten die dehydrierten und hungernden Tiere in der Nacht auf Mittwoch retten, einige waren bereits tot.
Spezielle Kühlschränke für den Winterschlaf
Für den Winterschlaf mussten spezielle Kühlschränke angeschafft werden. Die „Großen Abendsegler“-Weibchen kommen nämlich befruchtet aus Russland nach Österreich. Falls sie nicht bald schlafen würden, entwickelt sich die Eizelle weiter und die Jungtiere würden in Vösendorf geboren. Die Spezialkühlschränke – sie müssen über eine Belüftung verfügen und dürfen nicht „brummen“ – verursachten ungeplante Kosten von rund 3.000 Euro, so Tierschutz Austria.
In einer Aussendung am Montagnachmittag schrieb Tierschutz Austria, dass man sich ganz herzlich für die breite Unterstützung bedanken möchte: „Bei den Tierschutzorganisationen und Helfern, die den Fall gemeldet und bei der Erstversorgung geholfen haben. Bei den Sachspendern, die uns rasch wichtiges Equipment und Futter zur Verfügung gestellt haben. Bei den Medien, die sehr breit auf den Vorfall aufmerksam gemacht haben. Und ganz besonders natürlich bei den Menschen, die uns für die Versorgung der Tiere auch Geld gespendet haben, um die notwendigen und unvorhergesehen Ausgaben zumindest teilweise zu decken.“
Im Tierschutzhaus in Vösendorf wird nun darauf geachtet, dass die Fledermäuse in einen friedlichen Winterschlaf zurückkehren und sie im Frühjahr wieder ausgewildert werden können, so Tierschutz Austria in der Aussendung.