Oncolab Wissenschaft Krebsforschung Tumorzellen Einfärbung
ORF/Puchinger
ORF/Puchinger
WIRTSCHAFT

Wissenschaft befeuert die Wirtschaft

Gerade in den vergangenen knapp zwei Pandemie-Jahren zeigte sich, wie wichtig Wissenschaft und Forschung für die Wirtschaft sind. Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes belegt nun, wie Wissenschaft und Forschung die Wirtschaft des Landes befeuern.

Die Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO) weist eine steigende Bedeutung der Universitäten und Fachhochschulen für die Volkswirtschaft Niederösterreichs aus. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der Vollzeit-Arbeitsplätze im Bereich Wissenschaft und Forschung um 72 Prozent auf 8.200. Dazu kommen aktuell knapp 23.000 Studierende im ganzen Land.

Budgets, Investitionen und die Konsumausgaben in diesem Bereich zusammengerechnet ergeben eine jährliche Wertschöpfung von 950 Millionen Euro. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sieht sich bestätigt, wie sie am Dienstag bei der Präsentation sagte: „Wissenschaft ist ein ganz zentraler Wirtschafts- und Arbeitsplatzmotor. Und den wollen wir natürlich weiterhin befeuern, und zwar mit weiteren Investitionen in den Wissenschaftsstandort Niederösterreich.“

Studienautor Gerhard Streicher, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr (v. l.)
NLK/Pfeiffer
Studienautor Gerhard Streicher (WIFO), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr (v.l.)

Für den neuen Direktor des WIFO, Gabriel Felbermayr, spielen die Fachhochschulen und die damit verbundene Praxisorientierung in der Ausbildung eine wesentliche Rolle für die Wirtschaft: „Mittlerweile ist das Verhältnis Universitäten und Fachhochschulen ausbalanciert, was auch gut ist für den Standort ist. Denn wir brauchen ja Arbeitskräfte, die tatsächlich produktiv werden können in den Unternehmen, und da sind die Fachhochschulen in der Regel gut dafür ausgestattet.“

Forschung im ländlichen Raum

Dass Forschung und Wissenschaft nicht auf die großen Städte beschränkt sein müssen, zeige sich ganz deutlich in Niederösterreich mit Einrichtungen im ganzen Land, unter anderem in Wieselburg oder Lunz am See (beide Bezirk Scheibbs) mit dem dortigen Wassercluster. Und in den sogenannten Forschungshotspots wie etwa Tulln, Wiener Neustadt, Klosterneuburg (Bezirk Tulln) oder Krems sei die wirtschaftliche Rolle unübersehbar. Allein in Krems sind 17,7 Prozent der Beschäftigten in irgendeiner Form mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen verbunden.

Allerdings zeugen niedrige Impfraten und Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen auch von einer unübersehbaren Wissenschaftsskepsis in Teilen der Bevölkerung, was Landeshauptfrau Mikl-Leitner bestätigte: „Ja, diese Personengruppe gibt es auch. Und dieser Personengruppe geht es nicht um Wissen, um Forschung, Daten oder Fakten, sondern darum, recht zu haben.“ Eine Skepsis, die es zu bekämpfen gelte, sagte Mikl-Leitner. Das Land jedenfalls bekenne sich zur Rolle der Wissenschaft und unterstreiche das auch mit einem Jahresbudget von 117 Millionen Euro, so Mikl-Leitner.