Felix Auböck nach dem 400 Meter Finale in Tokio im Juli 2021
APA/Georg Hochmuth
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Sport

Felix Auböck hofft auf WM-Medaillen

Der Schwimmer Felix Auböck aus Bad Vöslau (Bezirk Baden) ist heuer auf der Karriereleiter hinaufgeklettert: Im Mai über 400 m Kraul Vize-Europameister, im August in Tokio in drei Olympia-Endläufen. Ab Donnerstag ist er bei den Kurzbahn-WM in Abu Dhabi.

Als Vierter über 400 m (im Bild oben) fehlten dem Kraulspezialisten nur 0,13 Sek. auf die olympische Bronzemedaille. Bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften ab Donnerstag in Abu Dhabi tritt der 24-Jährige über 400 und 200 m Kraul an. Thomas Blaschke von der Austria Presse Agentur befragte den Bad Vöslauer.

Sie treten nur über die zwei kürzeren Kraulstrecken an und reisen bereits am Samstag wieder ab. Was hat Sie dazu bewogen?

Felix Auböck: Wir haben entschieden, dass wir die 1.500 m nicht mehr schwimmen. Ich glaube, ich habe mit dem olympischen Finale auf dieser Strecke das Maximum erreicht. Besser ist, den 200er zu schwimmen, weil mir das auf den 400 m helfen kann. Ich werde 1.500 m sicher noch schwimmen während der Saison, aber nicht mehr bei Europa- und Weltmeisterschaften. 800 m sowieso, aber das wird bei der WM jetzt nicht angeboten.

Sie waren in den ersten drei November-Wochen in Spanien auf Höhentrainingslager. Wie hat sich das ausgewirkt?

Auböck: Es war sehr anstrengend, wir sind sehr viel geschwommen. Ich habe die erste Woche sehr große Schwierigkeiten gehabt, mich anzupassen. Es war schon sehr, sehr mühsam. Nach einer Woche ging es, und die letzte Woche war wirklich sehr gut. Ich habe gemerkt, wie lange ich brauche, um mich wirklich anzupassen.

Spüren Sie Auswirkungen vom Höhen-Camp?

Auböck: Ich habe jetzt keinen so großen Unterschied gespürt, als ich zurückgekommen bin. In der ersten Woche danach war es immer noch relativ anstrengend zu schwimmen, relativ mühsam. Aber die zweite und dritte Woche habe ich an den Zeiten gemerkt, dass meine Grundlage wesentlich besser geworden ist. Wir haben das Trainingslager so genommen, um eine Grundlage für die Saison zu schaffen, also nicht renn-spezifisch.

Wir werden das im Jänner noch einmal machen. Ich fliege am 5. Jänner ab und quasi als Vorbereitung auf den nächsten Zyklus bis Mai für die WM (Langbahn in Fukuoka, Anm.) wieder nach Spanien. Es ist dort (Sierra Nevada, Anm.) das Höchste, das es gibt und liegt am besten. Der Flug ist recht kurz.

Haben Sie nach dem Höhen-Camp Rückschlüsse in Testwettkämpfen erhalten?

Auböck: Wir sind die britischen Hochschul-Meisterschaften geschwommen. Die Zeiten waren okay. Ich bin alles von 50 bis 800 m Kraul an zwei Tagen mit jeweils Vorlauf und Finale geschwommen. Für das waren die Zeiten gut.

Welchen Stellenwert hat diese Kurzbahn-WM vor der Langbahn-WM im Mai für Sie?

Auböck: Die Langbahn-WM hat einen so viel größeren Stellenwert. In Abu Dhabi macht Australien nicht mit, das würde auf einer Langbahn nicht passieren. Aber für mich ist diese Weltmeisterschaft wichtig, um zu sehen, wie dieses Höhentrainingslager angeschlagen hat, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Es ist der letzte große Test, bevor es auf die Langbahn geht.

Wissen Sie, wie sonst die Nennsituation über 400 m Kraul ist, ihre Paradestrecke?

Auböck. Bis auf die zwei starken Australier sind alle dabei, also Amerikaner, Engländer.

Felix Auböck bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio
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Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021 wurde Felix Auböck Vierter über 400 m Kraul und jeweils Siebenter über 800 m und 1.500 m Kraul

Ihr Ziel? Vermutlich vorerst das Erreichen des Finales?

Auböck: Ja, wenn ich nicht ins Finale schwimme, wäre ich enttäuscht. Es muss das Ziel sein, im Finale zu sein. Ich möchte die Erfahrung, diese Situationen durchleben. Auf 200 m wird es um einiges schwieriger. Aber ich glaube, es ist nicht unmöglich. Mit einem guten Rennen am Vormittag kann das gut passieren. Auf 200 m geht es ja direkt ins Finale. Im Finale ist dann alles möglich, wenn man weiß, wie dicht vorne alle beisammen sind.

Werden Sie nach den Weltmeisterschaften eine Pause haben?

Auböck. Ja, wir machen eine richtige Pause, da wir danach fünfeinhalb Monate keine Pause haben und auf die Langbahn-WM gehen werden. Das ist dann ein sehr langer Zyklus.

Planen Sie auch mit der Langbahn-EM Ende August in Rom?

Auböck: Ja, aber das fühlt sich noch sehr weit weg an, fast schon in der nächsten Saison.

Wie empfinden Sie die aktuelle Corona-Situation in England, Ihrem Studien- und Trainingsmittelpunkt?

Auböck: Die Zahlen sind hoch, dazugekommen ist die Maskenpflicht im Supermarkt. Es gibt die Empfehlung, dass man von zu Hause aus arbeitet. Aber es haben alle Bars, Clubs, Restaurant, Geschäfte offen. Das ist gefährlich (für mich, Anm.), denn es wäre blöd, es jetzt (Corona) in der letzten Woche (vor der WM) zu kriegen. Man muss so aufpassen, auch bei den Leuten, mit denen man zusammen trainiert – jeder muss bei jedem aufpassen.

Wie haben sie die Kurzbahn-EM aus der Zuschauerrolle erlebt, da es ja zwei Medaillen für Österreich gegeben hat?

Auböck: Das war toll und ganz wichtig, dass es nicht immer die gleichen Personen sind, die Medaillen machen. Das hilft auch, wenn es zur WM oder zur EM geht, dass der Druck nicht immer nur auf einer Person liegt, sondern dass es auch andere gibt, die erfolgreich sein können.