Politik

Menschenrechtspreis für St. Pöltner Anwältin

Die Rechtsanwältin Michaela Krömer wurde für ihr klimapolitisches Engagement mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Dieser wird seit 2010 von der österreichischen Liga für Menschenrechte vergeben. Den Preis für das Lebenswerk erhielt Gunther Trübswasser.

Klimaschutz ist ein Menschenrecht, davon ist Michaela Krömer überzeugt. Seit 2015 arbeitet die Rechtsanwältin in der St. Pöltner Kanzlei Krömer. Weil das Recht auf Leben sowie auf das Recht auf Gesundheit durch die Klimakrise verletzt werden, reichte sie im April 2021 eine Klage gegen den Staat Österreich beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ein. Unterstützt wurde sie dabei unter anderem von Fridays for Future und Greenpeace.

Zwischen 1959 und 2020 wurden fast 400 Klagen gegen Österreich wegen Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention eingebracht, in 279 Fällen erfolgreich. Gibt der EGMR auch Krömers Klage recht, könnte die Republik dazu verpflichtet werden, eine Beschwerdemöglichkeit für Betroffene der Klimakrise zu schaffen. Für ihr Engagement wurde der Rechtsanwältin nun der Menschenrechtspreis der Österreichischen Liga für Menschenrechte verliehen.

Portrait von Michaela Krömer
mitja kobal
Rechtsanwältin Michaela Krömer

„Juristische Kreativität und gehörige Portion Mut“

Präsidentin Barbara Helige begründet diese Entscheidung so: „Der Einsatz gegen die Klimakrise ist von außerordentlich großer Bedeutung für die Menschheit. Die Klimakrise gefährdet Menschenrechte und Menschenleben. Diese zu schützen ist unser aller Aufgabe.“ Der Vorstand habe sich daher einstimmig auf Michaela Krömer als Preisträgerin geeinigt.

Bei der Online-Laudatio hob Umweltjurist Gregor Schamschula die „juristische Kreativität und gehörige Portion Mut“ Krömers hervor. Die Feier zur Preisverleihung musste wegen der Pandemie auf das kommende Jahr verschoben werden.

Den Preis für sein Lebenswerk erhielt der Menschenrechtsaktivist und ehemalige Vorstandvorsitzende von SOS-Menschenrechte, Gunther Trübswasser. Im Kampf gegen Diskriminierung von Menschen mit Behinderung setzte er sich in der „Selbstbestimmt Leben“-Bewegung ein.