Am 5. Dezember, also vor fast zwei Wochen, war der Cluster in der Justizanstalt Hirtenberg bekannt geworden. Damals waren 26 Infizierte gemeldet geworden, seitdem wächst der Cluster immer weiter. Am Freitag waren es bereits 70 Infizierte, elf mehr als am Vortag, wie das Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mitteilte.
Die Infizierten werden in schon seit langer Zeit vorbereiteten abgesonderten Bereichen untergebracht, hieß es auf Anfrage von noe.ORF.at von der Justizanstalt. Unter den üblichen Schutzmaßnahmen würden die Häftlinge dort betreut, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürften die Trakte nur mit Schutzanzügen betreten.
Verstärkte Testungen aller Insassen
Die positiv getesteten Insassen seien dort alleine oder maximal zu zweit untergebracht – zu zweit allerdings nur mit gleicher Krankheitsdauer. Die vorbereiteten Bereiche hätten aufgrund des massiven Anstiegs der Fälle bereits ausgeweitet werden müssen. Man sei aber gut vorbereitet, hieß es.
Derzeit würden alle Insassen der Justizanstalt regelmäßig getestet, wurde gegenüber noe.ORF.at mitgeteilt. Auch zuvor wurden Testungen durchgeführt, nun aber verstärkt. Der Ausgangsfall dürfte ein Häftling gewesen sein, der aus einer anderen Anstalt gekommen war. Auch, wenn diese Männer zunächst alleine untergebracht sind und auch getestet werden, dürfte er den Cluster ausgelöst haben.
Derzeit gibt es auch in einem zweiten Gefängnis in Niederösterreich einen Coronavirus-Cluster. 47 Infektionen gab es nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig in der Justizanstalt Sonnberg (Bezirk Hollabrunn).