Nussknacker Ballett Bühne
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Kultur

Die Nacht der Nussknacker

Tschaikowskis Ballett „Der Nussknacker“ zählt zu den meistgespielten Tanzstücken der Welt. Viele Theater zeigen es zur Weihnachtszeit. Beim Europaballett in St. Pölten als auch im Stadttheater Baden steht es seit Freitagabend auf dem Spielplan.

In dieser magischen Weihnachtsnacht, die sich E.T.A. Hoffmann ersonnen und Pjotr Iljitsch Tschaikowski schließlich in wunderbare Musik gesetzt hat, werden in den Träumen der Kinder die Geschenke lebendig. „Der Nussknacker“ ist seit seiner Uraufführung 1892 bis heute eines der populärsten Weihnachtsstücke.

Die Variationen und Ausgestaltungen dieses Ballettmärchens sind unzählbar. Beim Europaballett St. Pölten folgt die Choreografie ganz der russischen Tradition, erklärte dessen Leiter, Michael Fichtenbaum: „Als ich selbst Tänzer war an der Wiener Staatsoper, tanzten wir den Nussknacker in der Inszenierung des berühmten Choreografen Juri Grigorowitsch. Wir haben mittlerweile eine vertiefte Freundschaft und ich habe meine Version an seine berühmte Choreografie angelehnt.“

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In der magischen Weihnachtsnacht werden in den Träumen der Kinder die Geschenke lebendig

Ein Stück für Kinder auf und vor der Bühne

Für viele Kinder und Jugendliche ist „der Nussknacker“ der Einstieg in die Welt des Tanzes. Das gilt fürs Publikum als auch für junge Tänzerinnen und Tänzer. Gemeinsam mit dem Ensemble des Europaballetts haben die Schüler und Schülerinnen des Ballettkonservatoriums Sankt Pölten ihre wichtigen Auftritte. In der Inszenierung der Bühne Baden tanzen die Kinder der Ballett- und Fitness-Academy Baden mit. „Es ist cool, dass auf der Bühne alles so groß ist, dass man mit vielen anderen tanzt und erwachsene Künstler kennenlernt“, schwärmte etwa der 12-jährige Paul Eilenberger in Baden.

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Beim Europaballett St. Pölten folgt die Choreografie ganz der russischen Tradition

Anna Vita, die neue Ballettchefin der Bühne Baden und Choreografin der Produktion in Baden, hat die Handlung vom noblen Herrenhaus in ein von Nonnen geleitetes Waisenhaus verlegt. „Ich will damit zeigen, dass für viele junge Menschen Weihnachten keine heile Welt darstellt, sondern auch eine einsame, schwierige Zeit voller Hoffnungen bedeutet.“

Einige weitere inhaltliche Freiheiten hat sich Vita ebenfalls ausgedacht. So werden die beiden Kinder statt von Mäusen von schwarzen Eulen attackiert, die sich gegen Ende in weiße Schnee-Eulen verwandeln. Vita will damit dem überwiegend jungen Publikum zeigen, dass es das Bedrohliche zwar gibt in der Welt, dass es aber auch überwunden werden kann. Stilistisch mixt sie neo-klassischen Tanzstil mit modernen Bewegungsformen.