Christkindlmarkt Leobersdorf
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Chronik

Adventmärkte: Weihnachtsstimmung mit Auflagen

Christkindlmärkte dürfen seit Montag zwar wieder stattfinden, in Niederösterreich sperren viele für die kurze Zeit aber erst gar nicht auf. Andere wollen ihren Gästen kurz vor dem Heiligen Abend aber doch Weihnachtsstimmung bieten – wenn auch mit Einschränkungen.

Wie so vieles läuft während der Coronavirus-Pandemie auch der Besuch am Christkindlmarkt anders ab als sonst. Seit Ende des Lockdowns dürfen die Märkte zwar wieder aufsperren, aber es gibt Einschränkungen. Viele öffnen für die kurze Zeit bis Weihnachten also gar nicht mehr, etwa die Märkte in Melk, St. Pölten oder Wiener Neustadt. Im Badener Kurpark gibt es noch einmal eine Woche lang Weihnachtsstimmung. Dort bekommen Besucherinnen und Besucher mit dem 2-G-Nachweis ein Armband, das dazu berechtigt, Glühwein und Co. zu konsumieren.

Mathias Wersonig aus Pottendorf (Bezirk Baden) hält den Badener Weihnachtsmarkt für einen guten Ort, um trotz der angespannten Infektionslage Freunde zu treffen: „Ich finde das gut, dass sie wieder offen haben, denn im Freien kann nicht viel passieren. Fernab vom Weihnachtsstress ist so ein Weihnachtsmarktbesuch ganz angenehm.“ Birgit Reisinger aus Wien hat keine Bedenken, solange die Märkte nicht zu überlaufen sind: „Ich komme vor allem wegen der Kinder her. Für die ist das natürlich sehr schön.“

„Herausfordernde Zeit“ für Standler

John Herzog, der weihnachtliche Dekoartikel aller Art verkauft, ist froh, zumindest jetzt nach dem Lockdown auf dem Adventmarkt für seine Kundinnen und Kunden da sein zu können: „Es ist schon eine herausfordernde Zeit, auch für uns Standler, aber ich versuche, positiv zu denken.“

Ein geselliges Miteinander mit Punschhäferln an Stehtischen – wie man das aus Zeiten vor der Pandemie kennt – sucht man im Badener Kurpark vergeblich. Das liegt daran, dass es sich um einen reinen Verkaufsmarkt mit Speisen und Getränken zum Mitnehmen handelt.

Take-Away Christkindlmarkt
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Im Badener Kurpark gibt es Speisen und Getränke nur zum Mitnehmen

Maximal 300 Personen auf Märkten mit Punschständen

Für alle anderen Weihnachtsmärkte gilt: Es gibt eine Obergrenze von 300 Besucherinnen und Besuchern, das Areal muss eingezäunt sein und die Kontaktdaten müssen erhoben werden – ein schwieriges Unterfangen im riesigen, öffentlich zugänglichen Kurpark mit verschiedensten Zugängen. Am kleinen Badener Theaterplatz ist das einfacher und wird auch so umgesetzt. Ein Ansturm blieb am vierten Adventsamstag dort aber aus.

Auch einige Kilometer weiter – in Leobersdorf (Bezirk Baden) – kommt an diesem vierten Adventwochenende Weihnachtsstimmung auf. Der Leobersdorfer Christkindlmarkt, der dieses Wochenende nochmals Besucherinnen und Besucher empfängt, ist aber CoV-bedingt weit kleiner als sonst und viele Highlights fehlen, zeigt sich Organisatorin Iris Laska enttäuscht: „Es gibt so viele Einschränkungen und Auflagen. Normalerweise hätten wir ein tolles Angebot für Kinder mit Kutsche, Riesenrad und so weiter. Das können wir jetzt alles nicht machen und das ist sehr traurig.“

Christkindlmärkte wieder offen

Standler und Gastronomen auf den Christkindlmärkten sperren wieder auf und hoffen, das Geschäft zumindest noch ein bisschen zu retten.

„Hoffe auf ein besseres nächstes Jahr“

Sabine Schachinger verkauft am Leobersdorfer Adventmarkt Lebkuchen und Schokopralinen. Kurz vor Weihnachten noch einmal aufzusperren rentiert sich für sie kaum: „Die finanziellen Einbußen sind gravierend. Wir hätten ja normalerweise mehrere Wochen offen, jetzt ist es ein Wochenende und ich habe auch sehr viel Vorarbeit schon geleistet.“

Die Hoffnung von Sabine Schachinger teilen wohl viele Standverkäuferinnen und Standverkäufer und Weihnachtsmarkt-Besucherinnen und Besucher: „Ich hoffe auf ein besseres nächstes Jahr.“