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Wirtschaft

Einkaufssonntag: Ansturm blieb aus

Der vierte Adventsonntag war heuer ungewöhnlich, denn alle Geschäfte, die im Lockdown geschlossen halten mussten, durften aufsperren. Der Ansturm blieb aber aus. Während in den großen Einkaufszentren einiges los war, war es in den Innenstädten ruhig.

Die Rosenarcade in Tulln um 10.00 Uhr Vormittag: die Rolläden gingen hinauf, einmalig war es auch am Sonntag möglich, Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Etwa 4.500 Geschäfte in Niederösterreich durften aufsperren. Jene Geschäfte, die auch während des Lockdowns offen waren, etwa Drogerien oder Supermärkte, mussten aber geschlossen bleiben.

Einige Weihnachtseinkäufer waren am Sonntag unterwegs, der große Ansturm blieb allerdings aus. Das hatte man aber auch erwartet, sagte Katharina Gfrerer, Center Managerin der Rosenarcade Tulln. „Aber immerhin können die Kundinnen und Kunden ihre Einkäufe erledigen“, so Gfrerer, „wir sind froh, dass wir offen haben dürfen“.

frauen schauen sich pullover an
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Wer am Sonntag freiwillig arbeitete, verdiente das Doppelte und bekommt einen zusätzlichen Tag frei

Einkaufswillige waren erfreut

Beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at in der Rosenarcade zeigten sich die Einkaufswilligen erfreut von der Ausnahmeregelung – allerdings eben nur als Ausnahme, betonten die Befragten. Generell solle am Sonntag weiterhin geschlossen bleiben, hieß es gegenüber noe.ORF.at.

Schauplatzwechsel in die St. Pöltner Innenstadt. Zu Mittag war eher wenig los. Trotzdem hat man gerne geöffnet, sagte Daniela Kittel, Geschäftsführerin aus der Landeshauptstadt: „Angepasst an die Situation ist es gut, diesen Tag offen zu haben.“

Innenstadt St.Pölten
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In den Innenstädten, wie hier in St. Pölten, war wenig los

„Tropfen auf dem heißen Stein“

Filialleiter Peter Urszovics meinte: „Es ist der Tropfen auf dem heißen Stein, aber in Lockdown-Zeiten nimmst du halt alles, was du kriegen kannst.“ Ein weiterer Geschäftsführer, Georg Antauer, betonte, dass der zusätzliche Einkaufstag auch wegen der vollen Lager wichtig gewesen sei. „Da hilft uns jeder Tag mehr“, meinte er. Beschäftigte, die am Sonntag freiwillig arbeiteten, verdienten das Doppelte und bekommen einen freien Tag extra.

Der Handelsverband erwartet, dass der „goldene Sonntag“ etwa 120 Millionen Euro Umsatz in die Kassen spülen wird. Insgesamt werde der heimische Handel am vierten Adventwochenende mit dem ersten verkaufsoffenen Sonntag seit der Fußball-Europameisterschaft 2008 rund 500 Millionen Euro erwirtschaften, hieß es. Das entspreche mehr als acht Prozent der gesamten Dezember-Umsätze im österreichischen Handel.