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Coronavirus

Neue Krisenpläne wegen Omikron-Variante

Das Land hat am Dienstag vor der Virusvariante Omikron gewarnt. In einer Videokonferenz mit den Betreibern kritischer Infrastruktur wurde daher appelliert, die Krisenpläne anzupassen, etwa durch die Rückholung von pensionierten Arbeitskräften.

Die Omikron-Variante werde „zu einer neuen Dynamik führen“, betonten Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Dienstag. Es wird erwartet, dass viele Menschen im Arbeitsleben ausfallen werden. In der Früh gab es daher eine Videokonferenz mit dem Molekularbiologen Andreas Bergthaler.

Er habe dabei von teilweise explosionsartigen Wachstumszahlen und einer aktuell internationalen Verdopplung der Infektionsraten alle zwei Tage gesprochen. In Österreich müsse man sich für einen Zeitraum von etwa Ende Dezember bis Mitte Jänner auf einen rasanten Anstieg der Infektionszahlen gefasst machen, hieß es.

„Bestmöglich auf Szenarien vorbereiten“

Aufgrund der klaren Experten-Empfehlung wurde gemeinsam mit Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) sofort eine weitere Videokonferenz mit den niederösterreichischen Gesundheitseinrichtungen, den Blaulichtorganisationen, der Ärzte- sowie Apothekerkammer, der Spitze der Landesverwaltung, den Sozialpartnern, den Vertretern der Gemeinden und Städte sowie den Betreibern kritischer Infrastruktur einberufen.

Dabei wurde an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer appelliert, „sich im jeweiligen Wirkungsbereich bestmöglich auf mögliche Szenarien vorzubereiten und Vorsorge zu treffen bzw. die vorhandenen Krisenpläne anzupassen und gegebenenfalls anzuwenden“.

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Bei einer Videokonferenz am Dienstag wurden neue Krisenpläne besprochen

Als etwaige Maßnahmen wurden Team-Bildung bei den Personalschlüsseln, vermehrtes Home Office, stringente gemeinsame Kommunikation, Überprüfung der Lager oder auch die Rückholung pensionierter Beschäftigter, wie es im Bereich der Landeskliniken bereits der Fall ist, genannt. „Es geht darum, vorsichtig und vorbereitet zu sein. Wir brauchen jetzt Zusammenhalt und Zusammenarbeit aller“, so Pernkopf und Königsberger-Ludwig.

Impfungen und Tests werden forciert

Gesetzt werde weiterhin auf die Impfung. „Gerade jetzt ist ein rasches Impftempo entscheidend, deswegen starten wir eine Impfoffensive: Wir impfen auch in den Weihnachtsfeiertagen und zu Silvester“, wurde betont. Speziell aufgerufen wurde zur Auffrischungsimpfung.

Vermehrt in Anspruch genommen werden solle auch das Testangebot. „Wir haben das PCR-Testangebot ausgebaut und ausgerollt, gleichzeitig sollen auch die Antigen-Testmöglichkeiten genutzt werden, bevor man sich zu den Feiertagen mit seinen Lieben trifft“, wurde am Dienstag betont. Die Aus- und Abgabemöglichkeiten für PCR-Tests auch an den Wochenenden seien nicht zuletzt deshalb in den vergangenen Tagen ausgebaut worden.

Am Mittwoch Bund-Länder-Gipfel zu Omikron

Auch beim Gipfel zwischen Bund, Ländern und Experten am Mittwoch wird die neue Virusvariante Omikron im Mittelpunkt stehen. Neben einer grundsätzlichen Einschätzung der neuen Mutante wird auch darüber beraten werden, wie es in den kommenden Wochen weitergehen kann. Am Gipfel, bei dem die Landeschefs virtuell dabei sein werden, wird auch die Gecko-Spitze teilnehmen, also die neuen gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordinatoren.

Für Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wird es „darum gehen, eine möglichst klare Prognose durch die Expertinnen und Experten zu erhalten und daraus abzuleitende Entscheidungen zu diskutieren“, wie sie im Vorfeld des Gipfels mitteilte.