Glasfaserkabel und Ethernet-Kabel
ORF/Pöchhacker
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Chronik

Schnelleres Internet für 450.000 Haushalte

Um den Breitbandausbau in den ländlichen Regionen flächendeckend voranzutreiben, werden 500 Millionen Euro freigegeben. Das wurde jetzt beschlossen. Bis zu 450.000 Haushalte dürfen sich auf schnelleres Internet freuen.

200.000 Glasfaseranschlüsse sollen in den kommenden Jahren errichtet werden. Die Breitband Holding des Landes hat gemeinsam mit der Österreichischen Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (öGIG), die Teil der Allianz Gruppe ist, eine Vereinbarung getroffen, die mit 500 Millionen Euro den Grundstein für den weiteren Ausbau legt. Bereits vor zwei Jahren investierte der Finanzpartner Allianz Capital Partners 300 Millionen Euro.

Pro Jahr sollen in Zukunft je 35.000 Haushalte an das niederösterreichische Glasfasernetz angeschlossen werden, heißt es. Aktuell läuft der Ausbau in 25 Gemeinden mit knapp 18.000 Haushalten: Aschbach-Markt, Oed-Oehling, Lanzenkirchen, Walpersbach, Kematen an der Ybbs, Sonntagberg, Paudorf, Absdorf, Hausleiten, Tattendorf, Stetteldorf am Wagram, Allhartsberg, Engelhartstetten, Heldenberg, Purgstall, Pyhra, Sierndorf, Eggenburg, Sigmundsherberg, Geras, St. Bernhard/Frauenhofen, Meiseldorf, Röschitz, Weitersfeld und Straning-Grafenberg.

2022: Glasfaser-Vorbereitung für 44 Gemeinden

Zudem laufen die Vorbereitungen für 44 Gemeinden und damit rund 23.000 Haushalte, die 2022 an das Glasfasernetz angeschlossen werden sollen. Zu den Gemeinden zählen – vorausgesetzt 42 Prozent der dortigen Haushalte geben Bestellungen dafür ab: Biberbach, Wolfsbach, Großmugl, Bad Pirawarth, Leitzersdorf, Weiden an der March, Kirchberg am Wechsel, Raach, Trattenbach, Otterthal, Warth, Scheiblingkirchen-Thernberg, Hollenthon, Wiesmath, Grimmenstein, Neidling, Statzendorf, Katzelsdorf, Schwarzau am Steinfeld, Bad Erlach, Natschbach, Mank, Kilb, Bischofstetten, St. Peter/Au, Seitenstetten, Wang, Steinakirchen am Forst, Euratsfeld, Ferschnitz, Neuhofen/Ybbs, St. Pantaleon-Erla, St. Valentin und Ernsthofen.

„Bund soll zweite Breitbandmilliarde bereitstellen“

Die Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) übernimmt im Auftrag des Landes die Planung und Errichtung des Netzes. „Mit der öGIG als Teil der Allianz Gruppe haben wir die Möglichkeit, eine Infrastruktur zu schaffen, die Chancengleichheit für ländliche Regionen und Ballungszentren ermöglicht. Dazu ist es jetzt aber auch notwendig, dass der Bund rasch die zweite Breitbandmilliarde bereitstellt,“ heißt es dazu von Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Ein Kernstück des Niederösterreich-Modells ist laut nöGIG, Chancengleichheit im Breitbandausbau zwischen Ballungszentren und ländlichen Gemeinden herzustellen. Man müsse dort aktiv sein, wo eine Versorgung mit Glasfaser-Breitbandinternet für private Telekommunikationsunternehmen finanziell nicht attraktiv, aber der Bedarf der Bevölkerung vorhanden sei.

Für Helmut Miernicki und Angela Stransky, Geschäftsführer der Breitband Holding des Landes, seien die Internetverbindungen Lebensadern der Wirtschaft und auch privaten Aktivitäten geworden: „Wir sorgen dafür, dass diese Adern bis ins Haus reichen.“

Waldviertel als Glasfaser-Spitzenreiter

Mit 35 erschlossenen Gemeinden und über 30.000 Haushalten ist das Waldviertel übrigens Spitzenreiter, was den Glasfaserausbau in Niederösterreich betrifft, heißt es. Damit seien mehr als ein Drittel aller Gemeinden im ländlichen Raum im Waldviertel nach dem Modell mit Glasfaser erschlossen worden.

Für Reinhard Baumgartner, Geschäftsführer der nöGIG Projektentwicklungs GmbH, ist eine leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur ein entscheidender Standortfaktor: „Mit dem Glasfaserausbau schaffen wir für den ländlichen Raum die digitale Infrastruktur, die maßgeblich dazu beitragen wird, Wirtschaftswachstum zu ermöglichen und damit auch Arbeitsplätze zu schaffen.“