Chronik

Impfkritische Ärzte: Disziplinaranwalt prüft

Die Ärztekammer prüft disziplinarrechtliche Schritte gegen mehr als 30 impfkritische Ärzte aus Niederösterreich. Diese haben einen offenen Brief unterschrieben, in dem Wirksamkeit und Sicherheit der Coronavirus-Schutzimpfung infrage gestellt wird.

„Es ist erbärmlich“, sagt der Präsident der Niederösterreichischen Ärztekammer, Christoph Reisner, über das Vorgehen seiner Kolleginnen und Kollegen. 199 Ärzte unterschrieben den offenen Brief, mehr als 30 von ihnen sind in Niederösterreich tätig. Gerichtet war das Schreiben vom 14.12. an den Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres.

Laut Reisner handle es sich bei den Ärzten aus Niederösterreich „um eine kleine Minderheit, die immer schon gegen die Impfung geschimpft hat.“ Die Ärztekammer prüft nun rechtliche Schritte, ein Disziplinaranwalt wurde bereits eingeschaltet. „Andere Möglichkeiten haben wir seitens der Ärztekammer Niederösterreich nicht. Über ein Berufsverbot oder andere Schritte entscheidet die Österreichische Ärztekammer.“

Christoph Reisner, Präsident Ärztekammer Niederösterreich
ORF/Novak
Ärztekammer-Präsident Reisner sieht den Offenen Brief äußerst kritisch

Coronavirus-Schutzimpfung „ein großer Erfolg“

Wie Reisner gegenüber noe.ORF.at sagt, sei es bedauernswert, „dass sich Ärzte dafür hergeben, die Wissenschaft und ihre Errungenschaften zu vergessen.“ Es sei bekannt, dass keine Impfung zu 100 Prozent schütze, so Niederösterreichs Ärztekammerpräsident, „es ist aber ein großer Erfolg, dass die Schutzimpfung gegen das Coronavirus binnen kürzester Zeit entwickelt werden konnte.“

Anders als im Bundesland Salzburg gibt es in Niederösterreich im Zusammenhang mit den impfkritischen Ärztinnen und Ärzte keine Auswirkungen auf Schulen. „Von den Ärzten, die den offenen Brief unterschrieben haben, ist niemand Schularzt“, so Bildungsdirektor Johann Heuras. In Salzburg droht das Bildungsministerium den kritischen Ärzten unterdessen mit Entlassung – mehr dazu in salzburg.ORF.at.