Am 27. Dezember 2020 wurden sowohl in Österreich als auch in Niederösterreich die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Seitdem wurden im Bundesland mehr als drei Millionen Stiche verabreicht, 72,5 Prozent der Bevölkerung in Niederösterreich haben ein gültiges Impfzertifikat, 42,5 Prozent haben bereits die dritte Dosis erhalten.
Die Impfungen seien „völlig ohne Probleme“ verabreicht worden, sagt Niederösterreichs Impfkoordinator und Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich, Christof Constantin Chwojka, im Gespräch mit „NÖ heute“-Moderatorin Katharina Sunk. Geimpft werden soll auch weiterhin neben dem niedergelassenen Bereich in Impfzentren, Impfbussen und bei Impfaktionen.
noe.ORF.at: Herr Chwojka, etwa drei Millionen Impfungen sind in Niederösterreich seit dem Start der Coronavirus-Impfungen vor einem Jahr verabreicht worden. Trotzdem scheinen viele nach wie vor unsicher zu sein. Welche Erfahrungen haben Sie im vergangenen Jahr in puncto Nebenwirkungen gemacht?
Christof Constantin Chwojka: Wir haben 3,2 Millionen Impfdosen in Niederösterreich verabreicht, das völlig ohne Probleme. Die Impfreaktionen, die wir gleich nach der Impfung erwarten konnten, sind mitunter eingetreten, also Schmerzen an der Einstichstelle, erhöhte Temperatur oder Mattigkeit am nächsten Tag. Aber die 3,2 Millionen oder über 16 Millionen, die wir in Österreich verimpft haben, zeigen, dass die Impfung problemlos über die Bühne gegangen ist.
noe.ORF.at: Von vielen, die bisher skeptisch waren, hat man immer wieder gehört, sie wollen auf die Zulassung des Novavax-Impfstoffes warten. Seit Kurzem kann man sich in Niederösterreich dafür vorregistrieren. Wie viele machen davon tatsächlich Gebrauch?
Chwojka: Wir haben knapp vor Weihnachten die Registrierung für Novavax freigegeben. Bis heute haben sich knapp 4.000 Personen vorregistriert. Das ist doch weniger als wir erwartet hatten. Wir erwarten die ersten Impfdosen Novavax Ende Jänner, wobei das noch nicht feststeht. Ich lade alle ein, die noch nicht geimpft sind, mit ihrem Arzt darüber zu sprechen, ob nicht Novavax für sie eine Alternative für die Impfung wäre.
noe.ORF.at: Bleiben wir beim Thema Impfstoffe. Viele fragen sich im Moment, was sie am besten vor Omikron schützt. Wenn es etwa um Booster-Impfungen geht – soll man eine Kreuzimpfung nehmen? Gibt es hier schon Erfahrungen?
Chwojka: Die dritte Dosis schützt und das Nationale Impfgremium empfiehlt die homologe Impfung, so sie möglich ist. Das bedeutet, habe ich die erste oder zweite Dosis mit Pfizer bekommen, dann soll man Pfizer nehmen, habe ich die erste und zweite Dosis Moderna bekommen, dann nehme ich Moderna. Wir nutzen für die dritte Dosis nur mehr die mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna. Habe ich also die erste und zweite Dosis von AstraZeneca bekommen, dann kann ich es mir aussuchen.
noe.ORF.at: Kommen wir noch kurz zum Logistischen. Seit Anfang November wird wieder in Impfzentren geimpft, anfangs war der Andrang groß. Wird man bei Impfzentren bleiben oder geht der Weg zurück zu den niedergelassenen Ärzten?
Chwojka: Auch während wir die Impfzentren in Betrieb haben, impfen wir an 600 Ordinationen bzw. Impfstellen im niedergelassenen Bereich. Das heißt, eine große Last dieser Impfungen liegt bei den Ärztinnen und Ärzten in Niederösterreich, dafür möchte ich mich auch herzlich bedanken.
Wir werden das so fortsetzen. Wir werden weiter sowohl im niedergelassenen Bereich, an den Impfzentren als auch bei den Impfbussen und Impfaktionen weiterimpfen. Wir schauen, was uns Omikron bringt und wie viele Personen sich in Anbetracht der kommenden Impfpflicht impfen lassen wollen.