Wirtschaft

Immer mehr Meister trotz Pandemie

In Niederösterreich sind heuer im Vergleich zum Vorjahr 37,3 Prozent mehr Meister- und Befähigungsprüfungen erfolgreich absolviert worden. Verglichen mit dem Vorkrisenjahr 2019 gab es sogar einen Zuwachs von 63 Prozent.

Österreichweit stieg die Zahl der Meisterinnen und Meister um knapp ein Drittel – ein Trend, der sich auch in Niederösterreich beobachten lässt. Insgesamt wurden hier von Oktober 2020 bis September 2021 1.122 Gesamtprüfungszeugnisse ausgestellt. Das bedeutet ein Plus von 37,3 Prozent und die dritthöchste Zuwachsrate unter den Bundesländern, hinter dem Burgenland (75,8 Prozent) und Oberösterreich (39 Prozent).

Am häufigsten wurden Meisterprüfungen heuer in der Fahrzeug- und Metalltechnik sowie bei den Tischlern und der Heizungstechnik absolviert. Dass gerade in den beiden Krisenjahren mehr Meisterprüfungen absolviert wurden, habe jedoch mit der Pandemie nichts zu tun, sagt Stefan Gratzl, Leiter der Meisterprüfungsstelle bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). Es sei ein allgemeiner Trend, den man auch schon vor der Pandemie beobachtet habe und der zeige, wie wichtig die Meisterprüfung in Österreich mittlerweile sei.

Meistertitel

Der Meistertitel ist im Handwerk die höchste Stufe der beruflichen Ausbildung in Österreich. Er ist damit der wichtigste Befähigungsnachweis für die selbständige gewerbliche Berufsausübung. Seit 2020 kann man ihn – ähnlich einem akademischen Titel – in öffentlichen Urkunden eintragen lassen.

Absolventen werden immer jünger

Niederösterreich liegt zudem mit 4.390 ausgestellten Gesamtprüfungszeugnissen seit 2016 nach Wien (4.658) österreichweit an zweiter Stelle. Allerdings weist Gratzl darauf hin, dass es sich dabei nicht nur um Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher handelt. Denn die Meisterprüfungsbehörde Niederösterreich prüft auch Kandidatinnen und Kandidaten aus anderen Bundesländern.

Erfreulich sei, dass die Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung immer jünger werden. Das Durchschnittsalter betrage bereits 30 Jahre, so Gratzl. Voraussetzung für den Antritt zur Meister- und Befähigungsprüfung ist die Volljährigkeit.