Beschmierter Eisenbahnwaggon
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Chronik

Sprayer verursachen Millionenschäden

Schäden in der Höhe von etwa 1,5 Mio. Euro haben Graffiti-Sprayer im Jahr 2021 für die ÖBB verursacht. Einer einzigen Sprayer-Gruppe in Absdorf-Hippersdorf (Bezirk Tulln) konnten 134 Graffitis mit einer Schadenshöhe von 304.739 Euro nachgewiesen werden.

Die Schadenshöhe der Sprayer in Absdorf-Hippersdorf sei ein neuer Rekord für eine einzelne Gruppe, heißt es seitens der ÖBB. Die Sprayer seien auf frischer Tat ertappt worden. 2021 wurden österreichweit 17 Täterinnen und Täter erwischt, sie waren für 250 Delikte verantwortlich. Von den Personen wird die volle Schadenssumme eingefordert.

Insgesamt ist Zahl der Graffiti-Delikte gestiegen, so die ÖBB. Waren es 2020 knapp 1.900 Fälle, so stieg die Zahl 2021 auf über 2.400. Das sei ein Plus von 26 Prozent. Die Schadenssumme stieg von 1,2 Millionen Euro pro Jahr auf rund 1,5 Millionen. Hotspots für Graffitis auf Bahnhöfen, Zügen und Anlagen der ÖBB seien Wien und Niederösterreich.

Graffitis auf ÖBB-Zügen
ÖBB/Hahslinger
Einige der Graffitis, bei denen die Täter ausgeforscht werden konnten

ÖBB zeigen jedes Graffiti an

Die ÖBB haben die Vorgehensweise bei Graffitis in den vergangenen Jahren verschärft. Mittlerweile werde jedes einzelne Graffiti zur Anzeige gebracht und in einer Datenbank dokumentiert. So könnten auch länger zurückliegende Delikte einer Person zugewiesen werden.

Das Besprühen von Waggons und Bahnhöfen sei für die Sprayerinnen und Sprayer lebensgefährlich, wird gewarnt, etwa wenn sie auf Züge oder Oberleitungsmasten klettern. Die Oberleitungen stehen unter 15.000 Volt Spannung. Bereits bei Annäherung sei ein Stromschlag möglich. In den Bahnhöfen werden in der Nacht Waggons und Triebwagen verschoben. Die Züge nähern sich mit hoher Geschwindigkeit und haben lange Bremswege.

Graffitis führen auch zu Problemen im Ablauf des Verkehrsplans. Für die Dauer der Reinigung fehlen die Züge im Betrieb, dadurch gibt es weniger Plätze für Fahrgäste oder sogar Zugausfälle, wird betont.