Chronik

Polizisten-Paar stoppt drohenden Fluggast

Ein Polizistenpärchen der Landespolizeidirektion Niederösterreich hat bei einem Urlaubsflug einen Mann gestoppt, der plötzlich Personen bedroht hatte. Nach Rücksprache mit der Besatzung überwältigten sie den Passagier.

Der Vorfall ereignete sich auf einem Flug Ende Dezember von Frankfurt in Deutschland nach Vancouver in Kanada. Nach einer Flugzeit von zwei Stunden habe ein Passagier plötzlich begonnen, Drohungen auszustoßen, hieß es in einer Aussendung des Innenministeriums, damit habe er die Sicherheit des Flugzeugs gefährdet.

Nach Landung den kanadischen Behörden übergeben

An Bord befanden sich auch – außer Dienst und eigentlich am Weg in den Urlaub – ein Beamter und eine Beamtin der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Sie hielten verdeckte Rücksprache mit dem Piloten und der Crew und überwältigten schließlich den Mann. Der sogenannte „Disruptive Passenger“ wurde „durch technische Mittel fixiert und überwacht“, wie es in der Aussendung hieß. Nach der Landung in Vancouver wurde der Mann kanadischen Behörden übergeben. Das Einschreiten sei in Abstimmung mit den zuständigen Sicherheitsbehörden in Kanada und Deutschland erfolgt.

Ein Polizisten-Pärchen aus Mödling
APA/LPD NÖ
Die beiden Polizeibediensteten bei ihrer Arbeit in Mödling

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bezeichnete das Vorgehen der heimischen Polizisten als „mutig, intelligent und beherzt“, das Einschreiten zeige, „wie professionell und engagiert die Polizistinnen und Polizisten in Österreich sind, auch außer Dienst und im Urlaub.“

Mehr Zwischenfälle mit „unruly passengers“

Der österreichische Air Marshal Service, der von Beamten des Einsatzkommando Cobra gestellt wird, lobt das Einschreiten der Polizistin und des Polizisten ebenfalls. Da Sicherheit die oberste Prämisse in der Luftfahrt sei, sei auch die Überwältigung des Mannes die richtige Entscheidung gewesen, wurde der leitende Beamte des EKO Cobra zitiert.

Seit Ausbruch der Pandemie kommt es zu mehr Zwischenfällen mit „unruly passengers“ – also Passagieren außer Rand und Band, die sich den Anordnungen des Bordpersonals widersetzen und Crew-Mitglieder oder Passagiere angreifen, bedrohen oder beleidigen. Bereits im Sommer warnte ein deutsches Versicherungsunternehmen vor derartigen Vorfällen und den damit verbundenen Risiken.