Das Atomkraftwerk Dukovany in Tschechien
Klima & Umwelt

Scharfe Kritik an EU-Atomkraftwerksplänen

Die EU-Kommission will Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter gewissen Bedingungen als „klimafreundlich“ einstufen. Scharfe Kritik an diesen Plänen kommt aus Niederösterreich.

Am Neujahrstag wurde der Entwurf der EU-Kommission an die EU-Mitgliedstaaten verschickt. Investitionen in neue Atomkraftwerke sollen demnach dann als „grün“ klassifiziert werden können, wenn die Anlagen neuesten technischen Standards entsprechen.

Kritik an diesem Entwurf kommt von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und deren Stellvertreter Stephan Pernkopf (beide ÖVP). Die Pläne der EU-Kommission, Atomkraft als klimafreundlich und nachhaltig einzustufen, würde das Engagement all jener durchkreuzen, die sich für eine Zukunft der Energiegewinnung aus Erneuerbaren Energien einsetzen.

Atomkraft „weder sicher noch sauber“

Atomkraft und die Endlagerung des Atommülls seien weder sicher noch sauber und schon gar nicht nachhaltig, so Mikl-Leitner und Pernkopf. Die Klimawende brauche auch eine Energiewende. Atomkraft dürfe dabei im Sinne der Nachhaltigkeit und der nachfolgenden Generationen keinen Platz haben. Mikl-Leitner und Pernkopf fordern die für Klimaschutz, Umwelt und Energie zuständige Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) auf, diese Pläne in Brüssel entschieden zu bekämpfen.

„Grüne“ Atomkraft: Kritik am EU-Plan

Der Vorschlag der EU-Kommission, der Gas- und Kernenergie unter bestimmten Bedingung als klimafreundlich einstuft, stößt in Österreich auf heftige Kritik. Derzeit sind in der EU mehr als 100 Atomreaktoren in Betrieb und mehrere neue geplant.

Niederösterreich decke bereits seit 2015 den gesamten Strombedarf aus Erneuerbarer Energie. „100 Prozent Strom aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse. Und null Prozent aus Atomkraft, auch das letzte Kohlekraftwerk haben wir geschlossen. Damit sind wir EU-weit Vorreiter", so die Landeshauptfrau und ihr Stellvertreter. Die Kommission sollte sich viel eher ein Vorbild an ehrlichem Engagement in Sachen Energiewende nehmen, als der Atomkraft wieder die Türen zu öffnen.