Coronavirus

Neue Maßnahmen: „Volle Kontrolle von 2-G“

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) verteidigt die schärferen CoV-Maßnahmen: Künftig soll es eine FFP2-Pflicht im Freien sowie eine verkürzte Quarantänedauer geben. Mikl-Leitner unterstützt die „volle Kontrolle von 2-G“.

Der Krisengipfel der Bundesregierung mit Vertretern der Länder und Experten der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) hat am Dreikönigstag neue Maßnahmen gebracht. Laut Mikl-Leitner habe sich dabei gezeigt, dass „sowohl alle Expertinnen und Experten als auch alle Verantwortungsträger auf Bundes- und Landesebene an einem Strang ziehen, um diese weltweite Pandemie zu meisten.“

Vor allem die verstärkten Kontrollen, im Handel gilt ab 11. Jänner eine Kontrollpflicht, verteidigt die Landeshauptfrau: „Wichtig ist, dass die gesetzten Maßnahmen von allen eingehalten werden müssen, und daher ist es auch wichtig, dass es in Zukunft 2-G-Kontrollen nicht nur in der Gastronomie und Hotellerie geben muss, sondern auch im Handel. Das heißt volle Kontrolle von 2-G.“

Mehr Kontrollen im Handel, FFP2-Masken im Freien

Strengere 2-G-Kontrollen im Handel sollen helfen, den eigentlich geltenden Lockdown für Ungeimpfte durchzusetzen. Kontrolliert werden soll etwa ab 11. Jänner an Punkten, wie dem Eingang oder an der Kassa. Auch eine – noch nicht näher definierte – Erhöhung der Strafen wurde angekündigt.

Künftig gilt zudem eine FFP2-Maskenpflicht im Freien, wenn kein Zwei-Meter-Abstand möglich ist. Als Beispiel werden in einem Papier des Bundeskanzleramts Fußgängerzonen, Warteschlangen und Gruppenansammlungen angeführt. Das soll ab 11. Jänner gelten. Die Gültigkeit des Grünen Passes wird von neun auf sechs Monate reduziert. Die kürzere Dauer soll ab 1. Februar gelten.

Freitesten ab Tag fünf

Die Quarantäne wird mit 8. Jänner, also ab Samstag, neu geregelt: Es werde künftig nicht mehr zwischen K1- oder K2-Kontaktperson unterschieden. Personen, die drei Mal geimpft sind, zählen bei Kontakt mit CoV-Infizierten nicht als Kontaktperson. Das gilt auch für zweifach geimpfte Kinder, die sich noch nicht boostern lassen können. Als Kontaktperson ausgenommen ist man auch, wenn alle Beteiligten eine FFP2-Maske getragen haben.

Kontaktpersonen und Positiv-Getestete können sich bereits am fünften Tag der Quarantäne mit PCR-Test freitesten. Personen, die in der kritischen Infrastruktur arbeiten, können trotz Kontakt mit einer CoV-infizierten Person mit einem täglich gültigen Test und FFP2-Maske arbeiten gehen.

Mikl-Leitner verteidigt geplante Impfpflicht

In der Debatte um die ab Februar geplante Impfpflicht, die manche Experten zuletzt wieder angezweifelt hatten, steht Mikl-Leitner weiter hinter den Plänen: „Heute gab es eine einhellige Meinung aller Expertinnen und Experten, dass eine Impfpflicht wichtig ist, auch bei Omikron. Impfen schützt und den größten Schutz hat man, wenn man drei Impfungen hat.“ Die Impfung sei das „beste Mittel“, um die Pandemie zurückzudrängen.

Unterdessen wurden in Niederösterreich am Dreikönigstag 1.231 Neuinfektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der Omikron-Fälle stieg nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) um 235 weitere auf 1.339. Eine mit Omikron infizierte Person ist gestorben, es handelt sich laut Büro von Königsberger-Ludwig um den ersten Todesfall eines Patienten mit Omikronvariante in Niederösterreich.

Aktuell erkrankt waren am Donnerstag in Niederösterreich 1.019 mit Omikron infizierte Personen, davon wurden 0,3 Prozent – also drei Patienten – im Krankenhaus behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 34,6 Jahre.

WKNÖ-Präsident: Mühsam, aber besser als Lockdown

Der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker, bezeichnete die Kontrollpflicht im Handel als „zweifellos mühsam, aber jedenfalls besser als ein neuerlicher Lockdown.“ Eine „praxisgerechte Ausgestaltung der Kontrollen“ müsse sichergestellt werden. Die verkürzte Quarantäne bezeichnete Ecker als wichtigen Schritt, damit die Wirtschaft auch unter der Omikron-Variante weiter laufen könne.