Corona Impfung
APA/dpa/Robert Michael
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Niederösterreich Impft

170.000 Niederösterreicher brauchen Booster

Bis 1. Februar müssen sich etwa 170.000 Menschen in Niederösterreich die Booster-Impfung holen, sonst wird ihr Impfzertifikat ungültig. Dass viele bereits ihre dritte Impfung erhalten haben, helfe in der Omikronwelle, so Pharmakologe Markus Zeitlinger.

Wir brauchen die Booster-Impfung bei der Omikron-Variante dringender als bei der Delta-Variante, sagt Markus Zeitlinger, Vorstand der Universitätsklinik für klinische Pharmakologie der Medizin-Uni Wien, im Interview mit noe.ORF.at. Die Hospitalisierungszahlen würden zeigen, dass sie wirkt: „Obwohl die Infektionszahlen massiv steigen, geht die Zahl der Spitalspatienten und der Intensivbelegungen diesmal nicht so schnell hinauf. Wegen der Wirksamkeit der Impfung gibt es zum ersten Mal diese Schere.“

„Booster-Impfungen helfen uns enorm“

Dass in Österreich bereits relativ viele Menschen eine Boosterimpfung erhielten, bezeichnet Zeitlinger angesichts der Omikronwelle als „Glück im Unglück“. „Österreich hat generell keine sehr hohe Durchimpfungsrate, aber wir haben eine sehr hohe Rate an drei Mal Geimpften. Diese Schutzwirkung fällt jetzt zufällig mit der Omikronwelle zusammen. Wir haben sehr viele Menschen, die in den vergangenen drei Monaten die Booster-Impfung bekommen haben und das hilft uns enorm.“

Nun müssten die Impfstoffe angepasst werden, sagt Zeitlinger. „Die Impfstoffe schützen uns zwar, aber sie schützen uns bei Omikron bestimmt kürzer. Wir wissen, dass die Schutzwirkung bereits zwei, drei Monate nach der Booster-Impfung beginnt, nachzulassen. Wir können uns aber nicht alle drei Monate boostern“, so Zeitlinger. Wie am Dienstag bekannt wurde, arbeiten das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer bereits an der Produktion eines an die Omikron-Variante angepassten CoV-Impfstoffs.

In sechs Monaten soll es angepassten Impfstoff geben

Laut dem Pharmakologen wird in den nächsten sechs Monaten ein angepasster Impfstoff zur Verfügung stehen. Dass nur wenige junge Menschen geimpft sind, bereitet ihm angesichts der Omikronwelle aber Kopfzerbrechen: „Wir haben uns dazu entschlossen, in der Omikronwelle die Schulen wieder zu öffnen. Hier trifft das Virus auf relativ viele Kinder und Jugendliche, die nicht durch die Impfung geschützt sind. Das wird die Infektion in viele Haushalte bringen, auch wenn die Kinder meist nicht schwer krank werden. Diesen Treiber der Welle hätte man verhindern können“, meint er.