Ensemble Divinerinnen
Theresa Pewal
Theresa Pewal
Kultur

Festival Imago Dei sucht „Zwischenwelten“

Das diesjährige Festival „Imago Dei“ unter der neuen künstlerischen Leiterin Nadja Kayali trägt den Titel „Zwischenwelten“. Von 11. März bis zum Ostermontag am 18. April sind 16 Konzerte im Klangraum Krems Minoritenkirche geplant.

„Zwischenwelten, das sind Räume in uns, die wir meist nur durchqueren und selten bewohnen. Zwischenwelten sind ebenso imaginär wie real, sie geben uns die Möglichkeit, Gewohntes zu verlassen und dadurch Neues zu erleben“, heißt es auf der Website des Festivals. Gezeigt werden heuer durchwegs Eigenproduktionen, neue Projekte sowie Auftragswerke von und mit in Österreich lebenden Künstlerinnen und Künstlern. „Ein Fokus in der Programmierung liegt auch darin, dem Festival eine starke weibliche Handschrift zu geben“, wurde seitens der Festivalleitung in einer Aussendung betont.

„Im Programm finden sich zeitgenössische Kompositionen und Uraufführungen ebenso wie erfrischende neue, teilweise auch performative Zugänge zu klassischem oder traditionellem Repertoire.“ An der Eröffnungsproduktion „Imago Deae“ („Bildnis der Göttin“) wirken etwa 50 Künstlerinnen aus verschiedenen Klangwelten mit. Am 12. März wird das abendfüllende Chorwerk „Illuminations“ uraufgeführt. Tamara Friebel verwendete dafür spezifische Proportionen des Raumes der Minoritenkirche als Basis. Die Uraufführung des Auftragswerks „Welten…auseinander“ von Wolfgang Suppan für Ensemble und Elektronik geht am 26. März über die Bühne.

Klangraum Krems Minoritenkirche
Sascha Osaka/Klangraum Krems Minoritenkirche
16 Konzerte werden beim Festival Imago Dei im Klangraum Krems Minoritenkirche von 11. März bis 18. April zu hören sein

Ein thematischer Schwerpunkt mit vier Veranstaltungen ist dem polnischen Komponisten Simon Laks (1901-1983) gewidmet, der als Leiter des Lagerorchesters in Auschwitz den Holocaust überlebte. Angekündigt wurde weiters Programm für Kinder und Familien. Zu Ende geht das Festival mit einer Matinee des Ensembles Divinerinnen (im Bild ganz oben) am Ostermontag, die tänzerische Klänge entlang der Donau verspricht.

Erstmals eine Kinderoper: „Der Fischer und seine Frau“

Mit „Gold!“ (3. April) von Leonard Evers/Flora Verbrugge in der Inszenierung von Angelika Messner produziert das Festival erstmals eine Kinderoper. In Anlehnung an das berühmte Märchen „Der Fischer und seine Frau“ der Gebrüder Grimm „berührt dieses Werk durch eingängige Melodien, Poesie und Tiefgang“. Zwei Matineen am 27. März und 18. April laden ein, „gemeinsam mit der ganzen Familie schwungvoll in den Tag zu starten“, so die Festivalleitung. Für Kinder und Jugendliche gibt es spezielle Preise.

In der Karwoche gibt es kurze Konzerte am frühen Morgen, zu der vor allem die Kremser und Kremserinnen eingeladen sind, sich bei freiem Eintritt mit Texten und Musik gemeinsam mit Mitgliedern der Company of Music und Festivalleiterin Nadja Kayali auf den Tag einzustimmen.

Neu: Veranstaltungen auch in Wien und St. Pölten

Erstmals finden Kooperationsveranstaltungen in Wien und St. Pölten statt. Geplant sind ein Musiksalon in der Nationalbibliothek Wien am 17. März mit den „Festival composers“ Tamara Friebel und Wolfgang Suppan sowie zum Themenschwerpunkt Simon Laks ein Gesprächskonzert am 30. März im Polnischen Institut Wien und ein Konzert mit Lesung nach Ende des Festivals am 2. Juni in der ehemaligen Synagoge St. Pölten.