Mikl-Leitner im Gespräch mit Plakolm und Teschl-Hofmeister
NLK Pfeiffer
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Politik

Jugendpsychologie wird ausgebaut

Für viele Schülerinnen und Schüler ist die Pandemie extrem hart. Das Land Niederösterreich forciert deswegen nun die psychologische Betreuung und auch der Bund hat ein Sofort-Paket zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen beschlossen.

Anlaufstellen in der Krise

Hier finden Sie Tipps, wie man mit den Herausforderungen in der Pandemie psychologisch besser umgehen kann und eine Übersicht über verschiedene Hilfsangebote. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums.

Viele Jugendliche kämpfen aufgrund der Pandemie mit psychischen Problemen. In Kinder- und Jugendpsychiatrien werden deshalb deutlich mehr junge Menschen behandelt als vor der Pandemie. Besonders akute Fälle wie Suizidversuche verdoppelten sich. Daher stand auch der Ausbau von Angeboten zur psychologischen Unterstützung von Schülerinnen und Schülern im Zentrum eines Arbeitsgespräches zwischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) und Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).

„Seit fast zwei Jahren sind die sozialen Kontakte der Kinder und Jugendlichen eingeschränkt, der Unterricht konnte oftmals nur online stattfinden“, so Mikl-Leitner nach dem Gespräch. Um der drohenden Vereinsamung entgegen zu wirken, sei ein breites Angebot an psychologischer Unterstützung wichtig, deshalb sei sie froh über das Förderpaket des Bundes: „Für Niederösterreich bedeutet das eine Aufstockung um sechs Psychologinnen und Psychologen.“

Bund investiert 180 Millionen Euro

Seitens des Bundes würden nun ministerienübergreifend 180 Millionen Euro investiert, um Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrlinge, zu unterstützen, informierte Plakolm. „Damit wollen wir die Schulpsychologie ausbauen, aber auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die niederschwelligeren Angebote“, hielt die Staatssekretärin fest. Weiters sei in diesem Paket auch der Ausbau der Förderstunden für Schülerinnen und Schüler enthalten, so Plakolm.

Mikl-Leitner verwies zudem auf das Online-Selbsthilfeprogramm „IstOkay.at“ – ein kostenloses Selbsthilfeprogramm, das von der Donau-Universität Krems mit Unterstützung des Landes entwickelt wurde. Es richtet sich an Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren und informiert einerseits darüber, was man tun kann, damit es einem wieder besser geht, andererseits soll es dadurch für die Kinder und Jugendlichen leichter werden, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

NEOS: „Tropfen auf heißem Stein“

NEOS-Landessprecherin Indra Collini begrüßt den Ausbau der Schulpsychologie in Niederösterreich. Eine Aufstockung um sechs Unterstützungskräfte für ganz Niederösterreich sei aber deutlich zu wenig. „Derzeit gibt es so wenige Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, dass für 6.100 Schulkinder in Niederösterreich rechnerisch nur eine Fachkraft zur Verfügung steht – und das im größten Bundesland Österreichs. Da sind sechs weitere Unterstützungskräfte ein Tropfen auf dem heißen Stein und ein Armutszeugnis“, so Collini in einer Aussendung.