Im Auftrag des Landes hat das Kompetenzzentrum für Gerontologie (Alterskunde, Anm.) und Gesundheitsforschung an der Karl-Landsteiner-Universität in Krems erhoben, dass 2030 rund 9.500 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Bereich Pflege und Betreuung notwendig sein werden. Das Ausbildungspaket zielt basierend auf diesen Erkenntnissen zunächst darauf ab, die Ausbildungsplätze für 2022 auf rund 2.100 zu erweitern, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei der Arbeitsklausur in Waidhofen an der Ybbs.
Um auch die Nachfrage nach Jobs in der Pflege zu erhöhen, werden finanzielle Anreize gesetzt, wie Mikl-Leitner bei einer Pressekonferenz betonte. Zur Gänze übernommen werden Schulgelder an Schulen für Sozialbetreuungsberufe, an Fachschulen für Soziale Berufe sowie an der Höheren Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege in Gaming (Bezirk Scheibbs) ebenso wie Studiengebühren an Fachhochschulen.
Außerdem gibt es für Auszubildende eine Prämie von 420 Euro pro Monat – Voraussetzung dafür ist, dass später eine Tätigkeit in Niederösterreich ausgeübt wird. Investiert werden für Schulgeld und Prämiensystem seitens des Landes rund zwölf Millionen Euro pro Jahr. Das genaue Konzept werde noch „ausgearbeitet und festgeschrieben“ und „zeitnah präsentiert“, so Mikl-Leitner.

Fokus auf Pandemie, Arbeit und Wirtschaft
Bei der Klausur der Volkspartei standen außerdem Maßnahmen zur Bekämpfung der CoV-Pandemie sowie die Themen Arbeit und Wirtschaft im Fokus. Angesichts stark steigender Infektionszahlen betonte die Landeschefin, dass die Testkapazität massiv aufgestockt werden soll „auf zwei Millionen Testungen pro Woche. Derzeit erfolgen die Testungen zu rund 55 Prozent über PCR- und 45 Prozent über Antigen-Testungen.“
Wegen des aktuellen Infektionsgeschehens komme es vermehrt zu Verspätungen bei der Auswertung im PCR-Bereich. „Ich erwarte mir, dass die Labore ihre Vereinbarungen halten. Sollten diese nicht halten, haben wir ein Sicherheitsnetz mit unseren Antigen-Testungen.“ Mikl-Leitner brach einmal mehr eine Lanze für die CoV-Schutzimpfung: „Von aktuell 35 Patienten auf einer Intensivstation sind 31 nicht geimpft.“
Wirtschaftsförderungen sollen nachhaltiger werden
Die Wirtschaftsförderungen will das Land neu organisieren, u.a. wird mit dem Öko-Bonus verstärkt auf Nachhaltigkeit gesetzt. In Summe werden heuer 90 Millionen Euro in unterschiedlichen Unterstützungsinstrumenten bereitgestellt. Die Rahmenbedingungen erscheinen trotz Pandemie gut, prognostiziert wird laut der Landeshauptfrau ein Wachstum von 4,8 Prozent.
In Sachen Arbeitsmarkt sollen die Fördermaßnahmen vor allem auf Qualifizierung abzielen. Genannt wurden Angebote wie der Kompetenzatlas, die Lehrlingsbeihilfe und die Bildungsförderung. Einen Ausblick gab Mikl-Leitner auch auf das Landesbudget. Der Abgang für 2021 werde „wesentlich niedriger sein“ als die prognostizierten 745 Millionen Euro. Die exakte Höhe werde mit dem neuen Rechnungsabschluss im Frühjahr feststehen.