Zwei Weingläser und eine liegende Weinflasche
Weinviertel Tourismus / Astrid Bartl
Weinviertel Tourismus / Astrid Bartl
Landwirtschaft

„Jahrhundert-Jahrgang“ der Weine erwartet

Der niederösterreichische Weinbauverband erwartet einen „Jahrhundert-Jahrgang“ aus der Ernte des Vorjahres. Das schwere Hagelgewitter im Weinviertel zerstörte die Ernte zwar auf hunderten Hektaren, der sonnige Herbst konnte aber ausgleichen.

Für den Weinanbau war 2021 ein gutes Jahr, obwohl es zwischendurch ganz anders aussah. Das Wetter machte es den Weinbauern nicht gerade leicht: Im Sommer zerstörte das schwere Hagelgewitter mehrere hundert Hektar des niederösterreichischen Weingebietes. Abwechselnde große Trockenheit und zu hoher Niederschlag erschwerten die Bedingungen zusätzlich.

„Im Jahresverlauf hatten wir große Sorgen. Dann folgte allerdings ein goldener Herbst mit warmen Tagen und kühlen Nächten, die für die Aromaausprägung wichtig sind“, so der Präsident des niederösterreichischen Weinbauverbands, Reinhard Zöchmann. 2021 sei laut ihm ein „Jahrhundert-Jahrgang“ der Weine. Er spricht von sehr fruchtigen Weine mit wenig Säureausprägung. Durch den vielen Regen im August würden die Weine zudem langlebiger werden, so Zöchmann.

Erntemenge aber nur durchschnittlich

Die Weinbauern haben in den vergangenen Jahren vermehrt mit dem Klimawandel zu kämpfen. Ein zerstörendes Hagelgewitter wird laut Zöchmann mittlerweile jedes Jahr beobachtet, während sich die Weinbauern früher nur auf ein zerstörendes Unwetter alle zehn Jahre einstellen mussten. Trotz guter Bedingungen im Herbst fiel die Ernte mit 1,5 Millionen Hektolitern 2021 deswegen nur durchschnittlich aus. „Was wir aber zum Glück nicht hatten, ist Spätfrost, wie in Frankreich oder Spanien. Dort war die Ernte geringer“, erklärt der Weinbauverband-Präsident.

Die Weine der niederösterreichischen Vorjahres-Ernte in Basis-Qualität können bereits verkostet werden. Sie sind schon teilweise erhältlich, informiert Zöchmann. Bis zum Sommer folgen die restlichen Qualitätsstufen des prognostizierten „Jahrhundert-Jahrgangs“.